Der Darwinismus bekommt Gegenwind
Reinhard Junker. Er ist Mitautor eines alternativen Lehrbuchs. Die Studiengemeinschaft «Wort und Wissen» tagte vergangene Woche in Beatenberg und vermittelte Wissenswertes über Schöpfung und Bibel. Gemäss Reinhard Junker wächst die Kritik an der klassischen Evolutionstheorie.
«Wie intelligent ist die Natur?» – «Was sage ich meinen Kindern über Dinosaurier?» – «Warum Charles Darwin trotz Theologiestudium nicht mehr glauben konnte». Das waren einige der Themen im Rahmen der «Wort und Wissen»-Tagung, an der rund 130 Erwachsene und Kinder teilnahmen.
Altes Testament und archäologische Zeugen
Richard Wiskin präsentierte archäologische Funde aus dem Alltagsleben zur Zeit Jesu. Auch der Archäologe Peter van der Veen führte in seinen Beiträgen zurück in die Vergangenheit, zu den Anfängen des Volkes Israels und zu archäologischen Zeugen, die mit dem alttestamentlichen Text übereinstimmen. Seine Spurensuche umfasste die Zeit von Abraham bis Mose.
Intelligente Natur?
«Bionik – wie intelligent ist die Natur?» Mit dieser Frage machte Wilfried Borlinghaus auf eine sprachliche Eigenheit aufmerksam. Wer ist «die Natur»? Kann sie denken und sich neu erfinden? Im Fachbereich der Bionik werden Formen, Materialien und Funktionen von Pflanzen und Tieren studiert. Dies liefert Ideen für technisch nachgebaute Lösungen. Borlinghaus präsentierte einige Bauspiele, etwa Stabilität und Gestalt einer Baumkrone, die in der Architektur des Flughafens Stuttgart mitberücksichtigt wurden. Ist die in der Natur erkennbare Genialiät ein Produkt von Zufallsprozessen? Weitere allgemein verständliche Vorträge über die erstaunlichen Fähigkeiten von Fledermäusen und Spinnen versetzten die Tagungsteilnehmer ins Staunen ob der schöpferischen Wirkkraft Gottes.
Hilfe – Dinosaurier!
Auf grosses Interesse bei Eltern stiess ein Wahlseminar unter dem Titel «Hilfe – was sage ich meinen Kindern zum Thema Dinosaurier?» Anhand von hilfreichem Material lernten die Workshop-Teilnehmer, wie sie künftig nicht mehr in Sprachlosigkeit verharren müssen, sondern dass es gute Argumente für Existenz und Wesen dieser Urechsen gibt.
Abschied vom Darwinismus
Reinhard Junker, 56, leitet die Geschäftsstelle der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen» in Baiersbronn. Er ist Mitautor des alternativen Werks «Evolution. Ein kritisches Lehrbuch». Gegenüber «idea Spektrum» sagte der Biologe und Theologe, dass sich in der Evolutionsforschung ein Wandel abzeichne, «weg von Darwin». Einige führende Biologen bezeichneten inzwischen die Bedeutung der Selektion im Evolutionsprozess als «relativ gering». Sie sei zwar geeignet zur Feinjustierung, nicht aber für die Entstehung von Neuem. «Gerade dies entspricht», so Reinhard Junker, «auch dem Forschungsansatz der Schöpfungslehre, die von mikroevolutiven Veränderungen von Grundtypen ausgeht.»
Hinweis auf Intelligenz
Die vorliegenden wissenschaftlichen Erklärungen, wie Neues in der Evolution ohne Selektion entstehen kann, bezeichnet Junker als «recht spekulativ». Die Rede sei von «Neuverschaltungen vorhandener genetischer Elemente, von Neuprogrammierungen». So könnte es zu Mehrfachverwendungen des genetischen Materials in verschiedenen Zusammenhängen kommen. Das sei aber eher als ein Hinweis für intelligente Planung, denn als Ergebnis ungerichteter natürlicher Prozesse zu werten.
«Wort und Wissen»: Denkerischer Einsatz
Die Studiengemeinschaft Wort und Wissen (W+W) ist ein Zusammenschluss von Christen aus vorwiegend wissenschaftlichen Berufen. Die Mitarbeiter vertreten die biblische Schöpfungslehre. Einwände aus dem Bereich der Wissenschaft gegen die Existenz Gottes und die Wahrheit der Bibel werden aufgegriffen und nach fundierten Antworten gesucht. Dafür sei – so «Wort und Wissen» in einer Selbstdarstellung – «ein grosser denkerischer Einsatz notwendig, um die Gesprächspartner an ihrem Standort abzuholen».
Das Grundanliegen der Studiengemeinschaft lasse sich mit dem Begriff «Denk-Diakonie» umschreiben. «Wort und Wissen» arbeitet im Bereich von Forschung und Lehre. Viel Zuspruch erhält der Band «Evolution. Ein kritisches Lehrbuch». Darin wird die Evolution erklärt, auf deren Lücken und Schwächen hingewiesen und der alternative Ansatz der Schöpfungslehre aufgezeigt.
Datum: 12.10.2012
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea