Wenn Fatima von Jesus träumt
hat aber nicht das letzte Wort.
Die schweizerische «Hilfe für Mensch und Kirche» (HMK) leistet Soforthilfe und unterstützt die Untergrundkirche. Die Jugendrevolution ist Vergangenheit und die Islamisierung im Vormarsch. Die fortschrittsorientierten jungen Menschen, die sich online über soziale Netzwerke formierten und so zur Revolution beigetragen hatten, sind von islamistischen «Heilsbringern» verdrängt worden. Die frustrierten, arbeitslosen Jugendlichen hatten zwar noch die Kraft, sich aus der diktatorischen Umklammerung zu befreien, es fehlte ihnen dann aber an Kompetenz und Durchsetzungsvermögen, um politisch und gesellschaftlich etwas Neues aufzubauen.
Das Netzwerk der Muslimbrüder
Die Islamisten hingegen verfügen über ein mächtiges, globales Netzwerk. Manche sprechen sogar vom grössten Vereinsnetz weltweit, das die Muslimbrüder im Verlauf der letzten 80 Jahre in vielen Ländern mühsam, aber taktisch gekonnt im Hintergrund aufgebaut haben. In den arabischen Ländern haben die Muslimbrüder seit vielen Jahren strategisch bewusst in Schulen ihre Lehrer positioniert und so die junge Generation umworben. An den Universitäten rekrutierten sie gezielt zukünftige Führungskräfte und boten sich gerne für die Durchführung von international finanzierten Alphabetisierungsprogrammen, Frauenprojekten und Armenhilfe an, um dadurch bei den Armen und der Landbevölkerung zu punkten.
Längst haben sie auch den «Marsch durch die Institutionen» angetreten und überall ihre Leute platziert, selbst in sensiblen Bereichen wie den arabischen Sicherheitsapparaten.
Die Bemühungen zeigen nun Wirkung: Mit der Arabischen Revolution 2011 kam endlich ihre Chance, sich in den Vordergrund zu drängen und politisch ihren Machtanspruch einzufordern. Es wird immer offensichtlicher, dass die sunnitischen Islamisten die grossen Gewinner der Arabischen Revolution 2011 sind.
Bedrohung für arabische Christen
Für die Christen in der arabischen Welt stellen diese aufstrebenden Islamisten eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, auch wenn der Westen sie grösstenteils als «moderat» bezeichnet. Beispielsweise hat der Abfall vom Islam schwerwiegende Konsequenzen. Deshalb befürchten vor allem die immer zahlreicher werdenden ex-muslimischen Konvertiten eine massive Zunahme religiöser Intoleranz und eine Welle von Terror, Gewalt und Verfolgung gegen Christen.
Jüngste Bestätigung für diese Befürchtungen liefert ausgerechnet das Oberhaupt der sunnitischen Muslime, Saudi-Arabiens Grossmufti Scheich Abdul Aziz bin Abdullah, als er Mitte März 2012 vor arabischen Politikern die Entfernung aller Kirchen auf der Arabischen Halbinsel forderte. Für sunnitische Muslime hat sein Wort Gewicht, und es verging nicht einmal eine Woche, bis Extremisten unter Berufung auf sein Wort gegen ausländische Christen auf der Arabischen Halbinsel gewaltsam vorgingen und eine Schweizer Lehrerin entführten sowie einen US-Entwicklungshelfer im Jemen töteten.
Fahrlässiges Schweigen
Arabische Christen wundern sich, warum von westlicher Seite gegen diese gefährlichen intoleranten Äusserungen nicht heftig protestiert wird. Auch in der arabischen Welt wurde der vom Staat bezahlte Grossmufti von keiner Regierung zur Mässigung gemahnt. Für unsere Glaubensgeschwister in der Region Arabien ist die scheinbare Gleichgültigkeit und Naivität des Westens jedenfalls unverständlich, ja geradezu fahrlässig.
Fatimas Traum
Dennoch wächst die Kirche auf der Arabischen Halbinsel, und zwar unter der einheimischen arabischen Bevölkerung. Natürlich als Untergrundkirche, weil es sie ja offiziell gar nicht geben darf. Interessanterweise gibt es immer mehr Araber, die durch Träume Jesus Christus kennenlernen, so wie kürzlich Fatima (Name geändert) aus Saudi-Arabien: «Ich bin vorher noch nie Christen begegnet, doch plötzlich sah ich Jesus im Traum. Er lud mich ein, die Bibel zu lesen. Noch in der gleichen Nacht las ich im Internet zum ersten Mal heimlich in der Bibel, und ich spürte seine Gegenwart. Er hat mein Leben verändert und mich glücklich gemacht, auch wenn ich seitdem viel Schweres erlebt habe und ich bedroht werde. Aber Jesus möchte ich nicht mehr verlieren.»
Christen halten fest
Trotz erhöhtem Bedrohungspotenzial durch islamistische Extremisten sind arabische Christen motiviert, im christlichen Glauben vorwärts zu gehen. Erst vor ein paar Wochen entging ein einheimischer christlicher Leiter nur knapp einem Attentat. Mit einem Durchschuss am Bein sagte Abdallah (Name geändert): «Ich hoffe, dass es schnell heilt, sodass ich wieder meine Glaubensgeschwister besuchen kann. Wir haben nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Jesus ist und bleibt Sieger.»
Buch zum Thema:
Wunder unter Muslimen
Datum: 10.09.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: HMK