Christentum in China breitet sich rasant aus
Religiöse Überzeugungen liessen sich damit nicht vereinbaren und seien für Parteimitglieder nach wie vor tabu, schreibt Zhu Weiqun von der Vereinten Arbeitsfront in der Zeitung «Suche nach der Wahrheit». Sie wird vom Zentralkomitee der Partei herausgegeben.
Furcht vor Spaltung
Laut Zhu hätte es «verheerende» Folgen, wenn Parteimitgliedern religiöser Glaube erlaubt werde. Das würde die Partei ideologisch spalten. Sie könne dann nicht mehr «die grosse Sache des Sozialismus nach chinesischem Muster» vorantreiben. Wie die Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, häuften sich die Fälle, in denen Parteimitglieder religiöse Praktiken ausüben.
Sogar innerhalb der Partei werde die Ansicht vertreten, dass das Religionsverbot aufgehoben werden sollte. Dies machten sich «feindliche Kräfte» im In- und Ausland zunutze, um den Separatismus zu fördern, so Zhu.
Anteil der Christen wächst
Unter den 1,3 Milliarden Bürgern der Volksrepublik breitet sich vor allem das Christentum rasant aus. Die Zahl der evangelischen Christen in China wächst jährlich um etwa eine Million. Schätzungen über die Zahl der Christen variieren allerdings stark: Die Regierung spricht von 24 Millionen in staatlich anerkannten Gemeinden – 18 Millionen Protestanten und sechs Millionen Katholiken. Andere Experten geben bis zu 130 Millionen an – das wären mehr Gläubige, als die Kommunistische Partei Mitglieder hat. Zum Vergleich: Die Kommunistische Partei hat etwa 80 Millionen Mitglieder.
Viele müssen ihre Religion im Untergrund praktizieren, ausländische Missionare tarnen sich als Lehrer oder Ingenieure. Mittlerweile gebe es auch mehr als 55’000 Kirchengebäude im Land. Die meisten Christen versammeln sich jedoch in nicht anerkannten Hausgemeinden, um der Kontrolle des Regimes zu entgehen.
Datum: 22.12.2011
Quelle: Livenet / idea.de