Er ist der echte «Kaiser»

Viele Jahre lang war Glenn Kaiser Frontman der «Resurrection Band», einer Musikgruppe der Jesus People. Heute, über 30 Jahre später, wohnt und arbeitet der Bandgründer noch immer mit seiner Frau Wendy im Wolkenkratzer dieser Community in Chicago. In der drittgrössten Stadt Amerikas leben viele Menschen unter der Armutsgrenze. Für diese engagieren sich die «Jesus People». Sie sind Lebensgemeinschaft, Kirche und Sozialdienst in einem.

Genauso ungeschliffen wie das Leben in den Armenquartieren Chicagos donnert der Blues-Rock der Glenn-Kaiser-Band aus den Boxen. Kaiser in freier Wildbahn gibt es im März auf seiner Schweizer Tour – und bereits jetzt im Fragebogen.

Über Ihre Sozialarbeit setzen Sie sich sehr für die Armen und Verstossenen ein. Tun die Christen genug für die Leute auf der Strasse?
Es freut mich, dass sich immer mehr Christen für die Armen um sie herum einsetzen. Viel ist darüber schon geredet und geschrieben worden, dass unsere Liebe unbedingt praktisch werden muss. Man darf als Christ den Armen und Bedürftigen gegenüber einfach nicht die Augen und Ohren zumachen.

Ihr Herz schlägt für die soziale Arbeit in Ihrer Heimatstadt Chicago. Bessert sich die Situation jetzt?
Ja, sicher; es wird besser. Immer wenn man jemand zu einer Hoffnung verhilft, zu zu einem Studium, einer Arbeit oder einem produktiven Lebensstil, dann hat man ihn weggebracht vom harten Leben auf der Strasse, weg von Drogen, Alkoholmissbrauch und weg von der Kriminalität.

Was meint die Stadtverwaltung zu Ihrer Arbeit?
Das ist ganz erstaunlich: Sie bitten uns jeden Tag um Hilfe!

Ein anderer Musiker, Alice Cooper, führt ebenfalls einen christlich-sozialen Dienst, die «Solid Rock Foundation» in Phoenix. Haben Sie Kontakt mit ihm?
Nein, aber mir gefällt seine Musik, seine Radioshow und seine Arbeit.

Wie schauen Sie Ihren Konzerten in Europa und der Schweiz entgegen?
Wir waren oft in verschiedenen Teilen Europas unterwegs. Es lief immer prima. Viele Fans sind uns schon jahrelang treu. Wir freuen uns darauf, sie wiederzusehen und während der Tour knüpfen wir immer auch neue Kontakte. Die Schweiz gehört zu meinen Traumzielen. Hier fühl ich mich fast daheim.

Wissen Sie, dass es in der Schweiz auch viele arme Menschen gibt?
Ja, das ist mir klar.

Im Folgenden beantwortet Glenn Kaiser den Interview-Fragebogen dieser Website.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Nur eine Schwäche? Ich habe viele! Wenn ich müde bin, kann ich sehr ichbezogen und gereizt sein. Aber ich habe gelernt, mich in solchen Momenten Gott zu überlassen. Er hilft mir, ruhig zu bleiben und zu beten, statt dass ich andern gegenüber nur eklig werde. Meine Arbeit bringt es leider mit sich, dass ich oft nicht genügend schlafe. Darum ist es so wichtig, dass mir Gott da hilft; auch wegen den Menschen um mich herum.

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...
Ich hab jetzt eine ganz grosse Hoffnung in mir drin; ganz anders als in meiner Zeit ohne Jesus. Bei meiner Arbeit und auf Reisen stosse ich auf sehr viel Leid. Aber in jeder Lage gibt es eine Hoffnung, wirklich in jeder. Darüber kann ich nur staunen. Denn bevor ich Jesus kannte, dachte ich, dass mein Leben genauso wie das von anderen einfach keinen Sinn hat.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Seine tägliche Gnade und Güte gegenüber jedem von uns.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Da gibt es sehr viele Spannungen zwischen den verschiedenen Eigenschaften Gottes. In der Bibel lesen wir, dass er vollkommen ist. Aber wenn man dann schaut, wie er mit den Menschen umgeht, dann steht neben der vollkommenen Gerechtigkeit eine genauso vollkommene Gnade. Das ist eine Spannung; das geht nicht so ohne weiteres auf. Aber ich liebe ihn, eben weil er so ist. Nur masse ich mir nicht an, das auch zu verstehen.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie?
Anklagen? Nein, eigentlich nicht. Aber manchmal ärgere ich mich sehr über ihn. Wenn ich die Verhältnisse ablehne, in denen ich stecke, gerate ich in Selbstmitleid. Aber das ist nicht Gottes Fehler. Er schaut, dass dem, der ihn liebt, alles zum Besten zusammenwirkt, heisst es in der Bibel. Ich glaube das. Aber trotzdem rege ich mich über vieles auf; naja ....

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Ha ... keine. So, wie ich sein Wort verstehe, werden wir keine Fragen mehr haben, wenn wir ihm mal gegenüberstehen.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Spontan kommen mir zwei Dinge in den Sinn: die geistliche Schriftlesung «lectio divina», also sich betend in Gottes Wort versenken, und die Gebete der keltischen Kirche beherzigen.

Warum sind Sie Christ?
Gottes Liebe und Wahrheit sind DIE Liebe und Wahrheit. Ich hab keine andere gefunden, und ich denk auch nicht, dass es eine andere wirkliche gib.

Jesus Christus starb für uns alle, für all unsere falschen Gedanken, Worte und Handlungen. Am Kreuz hat er sie uns vergeben, so dass Gott uns in seine Familie aufnimmt. Eine Beziehung zu ihm haben, das bedeutet, täglich zu ihm beten, sein Wort auf sich wirken lassen und ihm ganz praktisch nachfolgen. Nicht nur Glaube, sondern Nachfolge, so wie es in seinem Wort steht. Wenn wir mit ihm und anderen, die ebenfalls mit ihm unterwegs sind, zusammen sind und den Menschen um uns herum in Liebe dienen, dann wachsen wir innerlich. Man „glaubt“ ja nicht nur, sondern man „folgt nach“ – diesem Jesus Christus, für sich und mit anderen zusammen. Das ist wie in der Schule: Zuerst kommt das Alphabet, dann das Schreiben, Rechnen und so weiter.

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Da ist der Tag, als ich Jesus kennenlernte. Oder als ich zu den «Jesus People» stiess und wusste, Gott ruft mich, dass wir ihm gemeinsam dienen. Oder der Tag, als Wendi und ich heirateten oder unsere Kinder zur Welt kamen. Ach, hier ist einfach nicht genug Platz und Zeit, um alles aufzuzählen.

Warum denken Sie, dass sich ein Leben als Christ auf Dauer lohnt?
Die Hölle ist das Schlimmste; da geh ich nicht hin! Der Himmel dagegen ist die eine ewige Zeit mit Gott und seinen Leuten. Er ist das Beste, und das steht mir bevor. Hier auf der Welt helfe ich anderen Menschen, dass sie ihn finden, und das ist Moment „Lohn“ genug...

Steckbrief

Zivilstand: Verheiratet.
Gemeinde: Jesus People, Intentional Christian Community
Arbeit in Gemeinde: Pastor, Evangelist und Musiker.
Hobbys: Linux, Fussball, Jagen, Angeln.
Beruf: Pastor, Evangelist und Musiker.
Werdegang: Ich versuche, immer weiterzukommen!
Wohnort: Chicago, Illinois.
Herkunft: Beaver Dam, Wisconsin.
Lieblingsbibelstelle: 2. Johannes 6: «Diese Liebe zeigt sich darin, dass wir nach Gottes Geboten leben. Von Anfang an ist euch das gesagt worden, damit ihr euch auch wirklich danach richtet.»
Lieblingsmusikgruppen: Zu viele, um sie alle aufzulisten: Rev. Gary Davis, Blind Willie Johnson, Leaderdogs For the Blind, The Remnants, Leper.
Hinweis: 16. bis 18. März: Glenn Kaiser Band (USA) - Blues-Rock in der Schweiz

Die Band der christlichen Rock-Legende Glenn Kaiser ist bluesiger als ihre Vorgängerband REZ. Ihren rauen, rockigen Wurzeln aber sind die Musiker treu geblieben. Auch die neue Formation steht für das Lebensgefühl am Rande der Grossstadt Chicago und für einen authentischen und kompromisslosen Lebensstil.

Donnerstag, 16. März, Basel, e9-Jugend + Kultur, 20 Uhr
Freitag, 17. März, Thun, Halle 21, Supporting Act: Jeans for Adam (CH), 20 Uhr
Samstag, 18. März, Winterthur, Back Station, 20 Uhr

Tickets

www.starticket.ch
Beim Glenn-Kaiser-Wettbewerb Tickets zu den Konzerten gewinnen

Kontakt und Informationen

PROFILE Productions
Jean-Daniel von Lerber
Dorfstrasse 65 / Postfach 413
8805 Richterswil
Tel: 044/784 85 50 Mobile: 079/601 62 30
Email: jean@profile-productions.ch
www.profile-productions.ch
www.brunner-guitars.com

Links zu Glenn Kaiser
Beim Glenn-Kaiser-Wettbewerb Tickets zu den Konzerten und signierte CDs zu gewinnen
Rock für Ghetto
Die Glenn-Kaiser-Band in der Schweiz!
Glenn Kaisers Homepage
Jesus-People in den USA
Die Resurrection-Band
Irische Segenssprüche

Autoren: Daniel Gerber, Lothar Mack