Sind die Berichte zum Fund der Arche Noah glaubwürdig?

Mitten im Gebirge Anker aus Stein gefunden.
Berg Ararat aus dem All.
Arche
Tiere

Alle Berichte über das auffinden der Arche Noah sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Man kann wohl mit Recht sagen, dass es ohne diese "Augenzeugen"-Berichte keinen Grund mehr geben würde, weiter nach der Arche zu suchen, denn die Bibel enthält keine Prophezeiung, die das Auffinden der Arche verheisst. Tatsächlich ist es unwahrscheinlich, dass die Arche ohne göttliches Eingreifen bis heute erhalten geblieben sein sollte.

Diese "Augenzeugen" beschreiben die Arche aber alle ungefähr gleich: Ein langer rechteckiger Kahn, meist mit einer Laufplanke und einem "Fenster" auf der ganzen Länge. Sie befindet sich den Beschreibungen nach hoch oben auf dem Berg, jedoch nicht am Gipfel. Meist wird behauptet, dass nur ein Teil sichtbar ist, häufig am Ende langer, heisser Sommer. Der Rest ist von Steinen und Schnee bedeckt. Nach den meisten Beschreibungen liegt die Arche in sehr steilem Terrain, vielleicht auf einem Felssims, der mit der vorstehenden Kante eines Abhangs verbunden ist. Aus verschiedenen Gründen war bisher niemand imstande, die genaue Position festzulegen.

Die Bibel nennt keinen genauen Fundort

Die Bibel sagt, dass "die Arche sich auf dem Gebirge Ararat niederliess" (1. Mose Kapitel 8, Vers 4). Ararat war zur Zeit des Mose ein Gebiet – ein Land, das nicht nur das heutige Ararat-Gebirge, sondern auch weitere Landstriche einschloss. Die Bibel macht keine genaue Angabe über einen bestimmten Ort in diesem Gebiet, ausser dass es sich um eine höhere Erhebung handelt, denn es dauerte noch zweieinhalb Monate, bis andere Berge auftauchten (Vers 5). Der Hauptgrund, auf dem Berg Ararat zu suchen, ist, dass die Mehrzahl der Augenzeugen diesen Ort als Fundort angeben und dass ihre Berichte, obwohl unabhängig voneinander, in den wichtigen Punkten übereinstimmen.


Tourismusattraktion oder Andachtsstätte?

Es gibt Pläne, aus der Fundstelle der Arche eine Touristenattraktion zu machen. Ein Gebäude, das grössere Besuchermengen problemlos aufnehmen kann, ausgestattet mit den üblichen Touristischen Angeboten, die einige Stunden kurzweiligen Aufenthalt gewährleisten und – als besonderer Leckerbissen – durch eine grosse Fensterfront einen freien Blick auf die Reste der Arche Noah erlauben. Sowas würde wohl bei vielen ankommen und auch Umsatz generieren. Es entstünde dort wohl ein Touristen-Mekka.

Mit Blick auf die geistige Dimension muss man aber bedenken, dass der Glaube nicht auf die Arche angewiesen ist. Es geht jedoch immerhin um eine Frage, die viele Gläubige bewegt. Doch hochkarätige wissenschaftliche Beweise für die Richtigkeit der Bibel, die schon fast auf ein Zeichen von oben, einen Gottesbeweis, hinausliefen, sollte man nicht erwarten. Das Auffinden der Arche darf man zwar nicht generell ausschliessen. Solange die Faktenlage aber noch derart diffus ist, kann keine Aussage gemacht werden, ausser dem Satz "Wir wissen es nicht". Vielleicht gefällt es Gott, der Menschheit unserer Zeit ein solch deutliches Zeichen zu geben, damit viele berührt werden und zum wahren Gott finden. Das würde dann aber ein klares Zeichen sein und keine, mit vielen Worten konstruierte, Argumentationskette.


Was würde der Fund der Arche bringen?

Was würde also passieren, wenn man tatsächlich die Arche Noahs auf dem Berg Ararat fände? Genau wie zu den Zeiten von Jesus würden die Menschen wohl doch nicht glauben. Ein paar Wenige wären wohl ergriffen, die Anderen würden sich aber nur in ihrer Meinung bestätigt sehen, dass die Bibel ein paar historische Tatsachen aufgreift, um mythische Menschheits-Geschichten zu ihren eigenen zu machen. Das „Sehen“ hat bekanntlich noch niemanden zum „Glauben“ geführt. Aber der Glaube führt manchen zum Sehen – so ist es schon immer gewesen. Darum wäre ein Fund für den Glauben irrelevant.

Was aber, wenn keine Expedition unumstössliche Beweise findet? Dann bliebe eben alles beim alten, dann würden viele Menschen den Rückschluss ziehen, dass sie ja immer gewusst haben, dass die Bibel lauter erfundene Mythen enthalte.

Glaube kommt nicht durch „Sehen“

Der Irrglaube, durch einen entsprechenden Fund Glauben anfachen zu können, motiviert letztlich den Menschen es immer wieder zu versuchen, obwohl er anhand der Misserfolge wissen sollte dass es nicht funktionniert. Auch nichtangebracht ist es, Wunder Gottes, die in der Bibel beschrieben werden, durch physikalische oder sonstige Phänomene zu erklären. Damit kann der wahre Glaube nicht erschüttert werden, ungefestigte können jedoch in eine Falsche Richtung abdriften.

Bis heute gilt die Definition welche die Bibel zum Glauben gibt: „Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Glaube ist auch eine Gabe Gottes, wir können ihn nicht erzwingen. Gott kann es also egal sein, ob die Arche gefunden wird, es wäre wohl sogar ein Schaden und zwar wegen der menschlichen Tendenz, Gegenstände zu verehren, als Ersatz für einen echten Lebenswandel in Verantwortung vor einem lebendigen Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde.

Die Suche nach der Arche wird so rasch wohl nicht aufgegeben werden. Manchmal scheint sie, wie so vieles, fast so etwas wie ein Ablenkungsmanöver zu sein. Eine Beschäftigungstherapie, eine Ablenkung von der Tatsache, dass die Rettung eines Menschen heute einzig und allein durch den Glauben an den gestorbenen und auferstandenen Sohn Gottes möglich ist.

Passende Entdeckung der Wissenschaft

Gleich, welche Sprache wir sprechen oder welcher Hautfarbe wir sind: Wir Menschen teilen Vorfahren, die Reis am Ufer des Jangtse pflanzten, als Erste in der ukrainischen Steppe Pferde zähmten, riesige Faultiere in den nord- und südamerikanischen Wäldern jagten und an der grossen Pyramide von Giseh bauten. Zu diesem Schluss kommen die US-Wissenschaftler Douglas Rohde, Steve Olson und Joseph Chang im Fachmagazin "Nature". Die in Cambridge, Bethesda und New Haven arbeitenden Mathematiker betrieben Ahnenforschung mit Hilfe von Statistikmodellen. Schwierig sei es, das Paarungsverhalten mit einzubeziehen, so die Forscher. In der Realität gebe es keine Zufallsbekanntschaften, denn Geografie, Nähe, Kultur, Sprache und Sozialstatus spielen eine wichtige Rolle. Unter anderem deshalb könne man die Lebzeiten des gemeinsamen Vorfahren nicht auf ein genaues Zeitfenster eingrenzen: "Doch er lebte in der jüngeren Vergangenheit, vermutlich erst vor wenigen Tausend Jahren", versichern die Forscher.

Wie das doch wieder zu den Aussagen der Bibel passt! Genau das sagt sie nämlich: „Die ganze heutige Menscheit stamme von den Überlebenden der Arche Noah ab.“


Lesen sie auch den Teil 1 zum Thema Arche Noah:
Die Suche nach Noahs Arche

Weitere Artikel zur Arche Noah:
Genügend Platz für alle Tiere? Eine theoretische Berechnung
http://fischinger.alien.de/arche.html
„600 Güterwagen passten in die Arche Noah“
www.jesus.ch/index.php/D/article/157/10585/

Weitere Quellen:
Creation ex nihilo, Vol. 23, Nr. 2/2001
Timothy W. Maier: "Anomaly or Noah's Ark?" , Insightmag, 3. Januar 2001
www.noahsarksearch.com
www.arksearch.com/index.htm
http://news.nationalgeographic.com/news/2004/04/0427_040427_noahsark.html
www.stuff.co.nz/stuff/0,2106,3006047a4560,00.html

NoahsArkSearch
ArcImaging: Archaeological Imaging Research Consortium
Mount Ararat
DigitalGlobe
BlackSea@NationalGeographic.com

Autoren: Bruno Graber Francois Aigeldinger
Quellen: Livenet/Honolulu Star-Bulletin Hawaii News/factum/Wort und Wissen

Datum: 12.11.2004

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