SEK-Podium: Thesen zu 500 Jahre Reformation

Unter der Gesprächsleitung von Pfarrer Simon Weber diskutierten Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamtes für Kultur, Guy Morin, Regierungspräsident Basel-Stadt, Esther Schläpfer, Pfarrerin am Berner Münster, Rudolf Wehrli, Präsident des Verwaltungsrates der Clariant AG, Laurent Schlumberger, Präsident der protestantischen Kirche Frankreichs und Christina Aus der Au, Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2017 in Berlin.

Die zweistündige Debatte war von kontroversen Standpunkten geprägt. Rasch weitete sich der Blickwinkel von den Thesen auf die gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen insgesamt aus.

«Nicht Werte anbieten, sondern Jesus Christus bezeugen»

Rudolf Wehrli beobachtete: «Wir sind unterwegs in einer Gesellschaft, in der elementare Werte erodieren, die uns zusammenhalten und die massgeblich von der Reformation geprägt sind.» Laurent Schlumberger entgegnete, «die Rolle der Kirche sei es nicht, Werte anzubieten, sondern Jesus Christus zu bezeugen». Christina Aus der Au unterstrich, dass die reformierten Kirchen öffentlich im Auftrag des Evangeliums handeln und sich positionieren. Als Beispiele nannte sie das Ausschaffungsmonitoring und das Kirchenasyl. Guy Morin betonte die fehlende Anschlussfähigkeit kirchlicher Aussagen im heutigen Kontext.

In Auseinandersetzung mit den Thesen forderten die Podiumsteilnehmenden die reformierten Kirchen auf, sich in der Öffentlichkeit zu gesellschaftlichen Fragen verstärkt zu äussern. Der Dialog, der das Reformationsjubiläum begleiten wird, hat mit dieser Podiumsdiskussion begonnen.

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