Bibelschule für Häftlinge

Ein Jahr, bevor Aaron aus dem Gefängnis entlassen werden sollte, packte ihn die Angst. Nach Strafende bräuchte er eine Wohnung, eine Arbeit und am besten eine Gemeinde, die ihm bei seinem Neustart helfen könnte. Für einen Sexualtäter wie Aaron war das fast unmöglich. Doch er hatte im Gefängnis eine Beziehung zu Jesus begonnen und Kontakt zum Crossroad Bible Institut (CBI) geknüpft.

«Ich schaff das nicht alleine»

Das Werk schult Gemeinden in der Gefängnisevangelisation und bietet kostenlose Bibelfernkurse für die Häftlinge an. Jede Hausaufgabe wird vom Kursteilnehmer eingeschickt und dann mit ermutigenden Zeilen beantwortet. Ausserdem unterstützt das Werk Interessierte bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Deshalb schrieb Aaron an CBI: «Ich brauche Stabilität und eine Person, der ich Rechenschaft abgeben kann. Ich schaffe das alleine nicht. Könnt ihr mir helfen?» Und er erhielt Hilfe.

Sieben Geheimnisse zum Erfolg am Arbeitsplatz

Ähnlich wie Aaron geht es vielen Häftlingen. 60 Prozent der Entlassenen landen innerhalb der ersten drei Jahre erneut im Gefängnis. Einer der Hauptgründe sind die vielseitigen Herausforderungen bei der Arbeitsaufnahme. Hier greift CBI ein: Das Buch «Sieben Geheimnisse zum Erfolg am Arbeitsplatz», geschrieben von Bibelschulleiter David Schuringa, wurde kürzlich herausgegeben und hilft nun schon vielen Inhaftierten in der Vorbereitung auf ihren nächsten Job.

CBI-Student Shane berichtet: «Zuerst konnte ich es nicht glauben: Warum brauche ich ein Buch über Erfolg am Arbeitsplatz, wenn ich eh im Gefängnis bin? Dann merkte ich, dass Gott einen Plan für mich hat, dass ich nicht ewig hier bleiben werde. Jetzt freue ich mich auf meine Entlassung, weil ich dann alles Erlernte anwenden kann.»

Andere Kursteilnehmer wenden die Tipps des Buches auch bei ihren Aufgaben im Gefängnis an. «Die fehlende Arbeitsmoral ist einer der Gründe, weshalb Menschen hinter Gittern landen», erklärt David Schuringa. «Ich hoffe, dass das Buch ‚Sieben Geheimnisse‘ ihnen helfen wird, ihren Weg nach der Entlassung zu ebnen.»

Ermutigung in aller Welt

CBI ist aber nicht nur in den USA tätig. Auf sechs Kontinenten gibt es lokale Büros, die von Einheimischen geleitet werden und vor Ort die Betreuung der Bibelschüler übernehmen. Weltweit nehmen 42'000 Teilnehmer am Programm teil.

Und Aaron? Er wurde von CBI an die Institution «Gnadenhaus» weitervermittelt, die ihm durch ein einjähriges Jüngerschaftsprogramm beim Wiedereinfinden in die Gesellschaft hilft. In seinem letzten Brief hiess es: «Am 31. Dezember werde ich nach Hause gehen und ein neues Kapitel meines Lebens beginnen. Vielen Dank für alle Ermutigung und Unterstützung!»