Kein «Exodus» von Mitarbeitenden
Laut Tages-Anzeiger sind die Einnahmen aus den Patenschaften bei World Vision rückläufig und hätten 2011 zu einer Einnahmenverminderung von rund einer halben Million Franken geführt. Dies habe innerhalb der Organisation zu einem Streit um die Ausrichtung geführt. Vor allem jüngere Mitarbeiter würden sich für ein thematisch breiteres Auftreten des Hilfswerkes einsetzen. Durchgesetzt hätten sich allerdings jene Kräfte, die an den Patenschaften festhielten. Dies habe zu einem «Exodus» der Mitarbeiter geführt.
Kein Exodus
Der Sprecher des Hilfswerks, Roland Stangl, relativiert diesen Eindruck. Innerhalb mehrerer Monate hätten lediglich vier Mitarbeitende das Hilfswerk verlassen, was bei einem Bestand von über 70 Mitarbeitenden normal sei. World Vision CEO Urs Winkler erklärte gegenüber Livenet, sein beruflicher Wechsel habe schon länger festgestanden. Er halte es aus grundsätzlichen Gründen nicht für sinnvoll, eine Organisation länger als sieben bis 10 Jahre zu leiten. Marketingleiter Marc-André Pradervand bestätigt zwar, dass es intern Diskussionen um die Strategie bei der Mittelbeschaffung gebe. Er gehe aber nicht «im Streit», wie dies die Zeitung schreibe. Für seine Arbeit sei jedoch eine klare Ausrichtung wichtig.
Zu den vom Tages-Anzeiger erwähnten rückläufigen Einnahmen erklärt Stangl, diese seien in Relation zum Rekordjahr 2010 zu setzen. Zwar seien 2011 die Einnahmen insgesamt um knapp ein Prozent zurückgegangen, doch hätten diese in den beiden Vorjahren jeweils um 15 Prozent zugenommen! Die Jahre 2009 und 2010 seien die besten Jahre in den 30-jährigen Geschichte von World Vision Schweiz gewesen, betonte Stangl gegenüber Livenet. 2011 flossen dem Hilfswerk immer noch 57.7 Millionen Franken zu, der Grossteil aus Spenden.
Webseite:
World Vision
Datum: 10.05.2012
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / Kipa / TA