Eine gesunde Langsamkeit entdecken
Hiob starb mit 140, Ismael mit 137 und Johannes Heesters immerhin mit 108. Warum sterben wir in der Regel jedoch jünger? Die Wissenschaft weiss heute, dass jeder mit einem Energiepotenzial auf die Welt kommt. Mit dieser Energiereserve könnten wir nach neuesten Erkenntnissen theoretisch bis zu 150 Jahre alt werden. Was wir von dieser Energie allerdings übertrieben verpulvern geht verloren und verkürzt das Leben.
Stress verkürzt Leben
Der grösste Energieräuber ist Stress. Tiere im Zoo werden doppelt so alt wie draussen in der freien Wildbahn, wo sie um das tägliche Futter kämpfen müssen. Wale, die keine Feinde haben, werden bis zu 240 Jahre alt. Mäuse, die in ständiger Angst vor Katzen, Raubvögeln, Wieseln, Hunden und Eulen leben, werden nur zwei Jahre alt – die gleich grossen Maulwürfe, die geschützt unter der Grasnarbe ohne viel Feinde wühlen, kommen auf ein doppelt so hohes Alter.
Marathon und Lebenszeit
Tiere, die sich langsam bewegen und langsam fressen – wie Schildkröten, Krokodile oder die Grönlandwale können erstaunlich alt werden. Das lehrt: Übertriebenes Fitness-Training kann das Leben sogar verkürzen. Entgegen dem aktuellen Fitness-Trend: «Wer statt eines Marathonlaufes lieber in der Hängematte liegt, wer statt Squash einen längeren Mittagsschlaf hält, hat gute Chance, alt zu werden», fand der Gesundheitswissenschaftler Prof. Peter Axt heraus. Jeder Marathon nimmt Lebenszeit. Das heisst jetzt aber nicht, dass es ohne Bewegung geht.
Allen Völkern mit hohem Anteil an Alten ist gemein, dass sie keinen Spitzensport betreiben. Von den Bürgern der japanischen Insel Okinawa, bei denen es viele Hundertjährige gibt, wissen wir, dass sie «Torball» spielen, eine Art Krocket. Und sie tanzen zur traditionellen Volksmusik.
Sardinien hat einen Landstrich der Langlebigen und gilt als Zentrum der europäischen Methusalems. Vor kurzem starb dort der laut Guinness-Buch älteste Mensch der Welt – Antonio Todde – mit 113 Jahren. Als Grund für die Langlebigkeit der Sardinier wird genannt: 1. eine intakte Umwelt, 2. ein stressarmes Leben, 3. ein stabiler Familienverband, 4. nur mässige körperliche Aktivität.
Bewegung – mit Mass
In den letzten 100 Jahren hat sich die Lebenserwartung verdoppelt. Aber, wir könnten noch länger und noch gesünder leben, wenn wir uns mehr mit Mass bewegen würden. Denn ein Hauptproblem unserer durch das Auto bestimmten Welt bleibt der Bewegungsmangel. Bewegung ist aber notwendig, damit unser Körper in allen Bereichen funktionieren kann. Ohne Bewegung ist kaum Stoffwechsel möglich.
Die Extreme meiden
Im Bestreben, den heutigen Stress durch möglichst viel Sport auszugleichen, beginnt ein Teufelskreis: Je intensiver ich trainiere, desto mehr wird das Immunsystem in Anspruch genommen. Empfehlenswert ist dagegen ein moderates Training. Schon im Alten Testament wird man dazu ermuntert: «Es ist gut, wenn du ausgewogen bist (lebst) und die Extreme meidest» (Die Bibel, Prediger, Kapitel 7, Vers 8).
Es ist noch nicht zu spät
Stressfreie Bewegung kann sogar den Alterungsprozess umkehren. Die Aktivität der Gene von körperlich aktiven Senioren ähnelt derjenigen von jüngeren Menschen. Wissenschaftler verglichen die Aktivität dieser Gene vor und nach einer sechsmonatigen Trainingseinheit. Nach den Übungen glich das Aktivitätsmuster in den Mitochondrien (den Kraftwerken der Zellen) der älteren Menschen (70 Jahre) deutlich jenem in einer jüngeren Vergleichsgruppe (26 Jahre). Die Änderung in der Aktivität der Erbanlagen zeugt also von einer «Umkehr der Alterung». Dies macht auch deutlich, dass es niemals zu spät ist, um mit einem massvollen Training zu beginnen.
Spazieren besser als Joggen
Eile mit Weile, langsam laufen für ein langes Leben. Flanieren statt Joggen oder Radeln statt Biken. Bereits 15 Minuten Bewegung am Tag verlängern das Leben um drei Jahre. Das Mindestmass an Bewegung, das sich als gesundheitsfördernd erwiesen hat, ist also nur etwa halb so gross, wie es gegenwärtig von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird. Das sollte doch ein Anreiz sein, den «inneren Schweinehund zu überwinden». Nur 15 Minuten Zeitinvestition täglich und so einen Riesengewinn. Gott will nicht, dass wir unsere Kraft sinnlos verpulvern, sondern gemäss Jesaja (Die Bibel, Jesaja, Kapitel 40, Vers 31) neue Kraft bekommen, dass wir laufen und nicht matt werden.
Gottesbeziehung gesund
Hinzu kommt noch ein Faktor der Lebensenergie raubt. Auch streitsüchtige Menschen – so hat eine Studie der Harvard-Universität ergeben – schränken ihre Lebenserwartung – je feindseliger, umso mehr – erheblich ein. Streit, Hass, Wut verbrauchen Lebensenergie im Schnellverfahren. Vergebung kann dem entgegenwirken. Der wichtigste Faktor für das Wohlbefinden und die gesundheitliche Stabilität des Menschen ist also auch eine persönliche, emotionale Gottesbeziehung. Wer sie hat, lebt laut Studien über zehn Jahre länger.
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Datum: 03.04.2012
Autor: Gert Kunhardt / Bearbeitung Bruno Graber
Quelle: idea.de / Jesus.ch