Vor dem Bezirksgericht werden Straffälle mit geforderten Haftstrafen ab drei Monaten sowie Vermögensdelikte mit einem Streitwert von mehr als 20 000 Franken verhandelt. Das Spektrum der Fälle reicht denn auch vom Diebstahl über Strassenverkehrsdelikte bis hin zu Totschlag. Die Beschäftigung mit einem Fall beginnt schon mehrere Wochen vor der eigentlichen Verhandlung. Rolf Haller vertieft sich in die Akten und bittet Gott dabei um Klarheit und Gerechtigkeit. Am Verhandlungstag haben die Parteien die Möglichkeit, sich selbst mündlich zu äussern. So können die Richter von den verschiedenen Blickrichtungen her zu einem ausgewogenen Bild kommen. Sehr entscheidend ist der darauf folgende Verhandlungsunterbruch, in welchem sich nun die fünf Richter beraten. Ziel ist es, möglichst einen einstimmigen Entscheid zu finden. Rolf Haller schätzt besonders diesen sehr interessanten und herausfordernden Teil der Arbeit. Für die Urteilsfindung ist nämlich jeder Richter in eine aktive Diskussion eingebunden und muss mündlich Stellung nehmen. Rolf Haller wurde im vergangenen November in seinem Amt als Bezirksrichter, das rund 20 Prozent seiner Arbeitszeit ausfüllt, bestätigt. Dennoch ist der vierfache Familienvater willens, den Richterstuhl gegen einen Stuhl im Grossen Rat zu tauschen. «Die Arbeit als Bezirksrichter ist zwar befriedigend und erfüllend», erklärt der Grossratskandidat. «Dennoch möchte ich persönlich an der politischen Entwicklung unserer Region mitwirken und lösungsorientiert an der Gesetzgebung in unserem Kanton mitarbeiten. Meine Erfahrungen als Bezirksrichter sind dafür sehr nützlich.» Autor: Christoph HessWochenlange Vorarbeiten
«Lösungsorientiert mitarbeiten»
Datum: 09.03.2005
Quelle: EDU