«Nicht unter unseren Augen»

George Clooney stellt Anti-Völkermord-Satelliten vor

George Clooney im Südsudan. (Foto: Tim Freccia)
Hier setzt sich George Clooney um 2005 für Darfur (Westsudan) ein.

Seit Jahren setzt sich Hollywood-Star George Clooney öffentlich für die Unterdrückten des Sudan ein. Nun stellt er ein satellitengestütztes Beobachtungssystem vor, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit dokumentieren soll.

George Clooney (49) stellte einen Satelliten vor, der weitere Kriegsverbrechen im noch-grössten Land Afrikas verhindern soll. Durch die Abstimmung des Südens am 9. Januar 2012 wäre anschliessend Algerien die Nation mit der grössten Landfläche. Beobachter fürchten, dass der arabisch-muslimische Norden mit aller Macht verhindern will, dass der animistische und christliche Süden, in dem vorwiegend Schwarzafrikaner leben, eigenständig wird; unter anderem weil etwa die Hälfte des sudanesischen Erdölvorkommens im Süden liegt.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Weltgemeinschaft über einen Völkermord gegenüber dem Süden hinwegsieht; beschönigend wurde von «Bürgerkrieg» gesprochen; auch in Darfur windete sich die Weltgemeinschaft bis zuletzt um das Wort «Genozid».

«Wir wollen, dass die möglichen Urheber von Völkermord und Kriegsverbrechen wissen, dass wir sie beobachten, dass die Welt sie beobachtet», sagte der US-Schauspieler zum Start des Überwachungssystems und weiter: «Kriminelle gedeihen im Dunkeln. Es ist viel komplizierter, bedeutende Gräueltaten zu begehen, wenn man im Scheinwerferlicht der Medien steht.»

«Nicht unter unseren Augen»

Mehrfach reiste Clooney in den Sudan, um auf die Lage aufmerksam zu machen. Hinter dem satellitengestützten Beobachtungssystems steht das «Satellite Sentinel Project», die mit der von Clooney mitgegründeten Organisation «Not On Our Watch» zusammenarbeitet, sowie mit dem UN-Satellitenprogramm UNOSAT, Google und einigen Hilfsorganisationen. Zu «Not On Our Watch» zählen unter anderem Matt Damon, Brad Pitt und Jerry Weintraub.

«Wir wollen zu den Bemühungen beitragen, einen Krieg zwischen dem Süden und dem Norden des Sudan zu verhindern», sagte Clooneys Mitstreiter bei «Not On Our Watch», John Prendergast laut der Nachrichtenagentur AFP. Sollte es dennoch soweit kommen «wollen wir beitragen, dass die Verantwortlichen sich verantworten müssen und idealerweise Menschenrechtsverstösse im Zusammenhang mit einem Krieg verhindern.»

Datum: 01.01.2011

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