Ex-Pornostar Kevin Kirchen

«Ich habe meine Seele dem Teufel verkauft…»

Kevin Kirchen mit seiner Frau Patrice
Er trat mit den «Chippendales» auf und wurde später Pornostar: Kevin Kirchen (58) betäubte sich daneben mit Alkohol und Drogen – bis er sich, innerlich komplett leer, das Leben nehmen wollte…

Fast zwei Jahrzehnte lang habe er häufig Gespräche mit dem Teufel geführt, während er als Stripper und später als Pornostar arbeitete. Das berichtet Kevin Kirchen. Als Kind hatte er sich von seiner Familie abgelehnt gefühlt. Sein Vater starb, als er zwölf Jahre alt war. Zwei Jahre später liess ihn seine Mutter auf einer Polizeistation zurück, sie zog ihm ihren Freund vor. Er selbst wurde obdachlos und verbrachte viele Nächte bei verschiedenen Freunden auf der Couch. In dieser Zeit begann er mit Satan zu reden, weil er sich nirgendwo zugehörig fühlte.

Turbulente Teenager-Jahre

Im Alter von 15 Jahren kehrte er für kurze Zeit zur Mutter zurück, er ging aber wieder, weil er sich unerwünscht fühlte. Mehrere Monate lang lebte er obdachlos auf der Strasse, ehe er zu seinem Bruder und dessen Mitbewohnern ziehen konnte. Von diesen wurde er in eine christliche Gemeinde eingeladen und er entschied sich für ein Leben mit Jesus Christus.

In der Gemeinde lernte er eine Familie kennen, die seine Pflegeeltern wurden. Mit 17 musste er das Haus aber wieder verlassen: Seine Pflegeeltern wollten ihn angeblich nicht mehr in der Nähe ihrer Töchter haben. Offenbar hatte auch die Gemeinde ihre Hände im Spiel, scheinbar passte es dieser nicht, dass Kevin nicht ein biologisches Kind der Familie war.

In der WG des Bruders war er auch nicht mehr willkommen. Wütend auf Gott machte er die Gemeinde dafür verantwortlich, dass er nicht mehr in der Pflegefamilie sein durfte.

Strip-Wettbewerbe

Nach ein paar weiteren Monaten der Obdachlosigkeit begann er im Alter von 18 Jahren in einem Fitnessstudio im kalifornischen Venice Beach zu arbeiten. Er konnte im Keller des Besitzers wohnen. Er freundete sich mit einem Mitglied des Fitnessstudios an, das nachts in Bars verkehrte. Mit einem gefälschten Ausweis erhielt auch Kevin Einlass, da man in den USA erst mit 21 Jahren in solche Bars kommt.

«Es gab Wettbewerbe, bei denen die Jungs auf die Bühne gingen, ihre Hemden und Hosen auszogen und eine Badehose trugen», erinnert sich Kirchen. «Sie tanzten für die Mädchen. Derjenige, der am meisten Applaus erhielt, gewann 100 Dollar.»

«Frauen, Geld und Macht»

Eines Abends nahm auch Kevin Kirchen teil und landete prompt auf dem zweiten Rang. Der Gewinner des ersten Platzes arbeitete als männlicher Stripper bei den «Chippendales», einer Striptease-Show für Männer. Er empfahl Kirchen, selbst vorzusprechen.

In den folgenden zehn Jahren war er Teil dieser Truppe. «Ich hatte Frauen und Geld, aber ich fühlte mich innerlich leer. Ich versuchte das mit Drogen, Alkohol und Steroiden zu füllen.» Vergeblich. «Ich war selbstmordgefährdet und beschloss, die Chippendales zu verlassen, weil nichts mehr von mir übrig war.» Er verliess die Gruppe und zog nach Los Angeles, wo er in Hollywood gross rauskommen wollte.

«Tu es nicht, ich liebe dich»

Ein Freund riet Kirchen, Pornostar zu werden. Dadurch werde er gut bezahlt und komme leicht an alle Drogen und Alkohol. «Am nächsten Tag ging ich zu meinem Agenten und drehte noch am gleichen Tag meine erste Szene.»

In den folgenden zehn Jahren wurde Kevin Kirchen Pornostar. Seine Depressionen verschlimmerten sich. Eines Abends versuchte er, sich umzubringen: Er ging mit einer Pistole auf ein Feld. «Ich war bereit, abzudrücken und diesem Schlamassel ein Ende zu setzen. Ich steckte mir die Pistole in den Mund, und als ich den Abzug drücken wollte, hörte ich: 'Tu es nicht. Ich liebe dich!' Ich zog die Waffe aus dem Mund, doch es war niemand da. Doch ich hörte erneut: 'Tu es nicht. Ich liebe dich!'»

«Viele sind verloren»

Er blieb noch mehrere Jahre in der Pornoindustrie, spürte aber, wie Gott immer wieder an seinem Herzen zerrte. Als er sich aus der Szene zurückzog, suchte er über eine Dating-App nach einer Frau. Er lernte Patricia kennen. Die beiden heirateten im Jahr 2012 und sie nahm ihn in eine christliche Gemeinde mit. Im selben Jahr nahm er wieder eine Beziehung zu Christus auf und liess sich taufen.

«Seither bin ich im Frieden mit Gott und betrachte das Leben und die Welt mit anderen Augen. Es gibt so viele Menschen, die verloren sind. Sie sind verstrickt in Autos, Geld, Häuser, Sex, Drogen, Rock 'n' Roll, Internet, soziale Medien, Follower, Likes, Fans, was auch immer.»

Eine neue Bestimmung

«Ich bin dazu bestimmt, meine Vergangenheit zu nutzen, um anderen zu helfen, Christi Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung kennenzulernen», sagt Kevin Kirchen heute.

Im Jahr 2020 wurde er zum Pastor ordiniert. Sein Mentor Bobby Teddlie sagt, er habe gesehen, wie Kevin im Fitnessstudio, bei der Arbeit und in der Öffentlichkeit auf Menschen zugegangen ist, um ihnen das Wort Gottes weiterzugeben. «Seine Vergangenheit ist definitiv manchmal ein Vorteil, um die Tür zu öffnen und Jesus zu verherrlichen.» Kevin Kirchen plant, eine eigene Gemeinde in Texas zu gründen.

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Datum: 22.03.2023
Autor: Nicole Alcindor / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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