Leidenschaften im richtigen Rahmen geniessen
Viele sehen Gott im Bereich der Sexualität als Spielverderber, der uns Menschen den Spass einfach nicht gönnt. Deshalb hat er uns mühsame Vorgaben gegeben, wie etwa das siebte Gebot: «Du sollst nicht die Ehe brechen.» (Die Bibel, 2. Mose, Kapitel 20, Vers 14). Doch die Wahrheit ist, dass Gott Sex gut findet.
Gott findet Sex sogar sehr gut
Schon wenn man die Schöpfungsgeschichte betrachtet, kommt man zum Schluss, dass Gott Sex nicht nur gut findet, sondern sogar sehr gut. Die sexuelle Dimension unserer Persönlichkeit ist in unser Menschsein eingewoben. Physiologisch und psychologisch betrachtet, sind wir als sexuelle Wesen geschaffen. Die körperliche Anziehungskraft zwischen Männern und Frauen war kein Zufall und sie ist ganz sicher nicht die Folge von Sünde. Sie war ein wunderschöner und wichtiger Teil des weisen Entwurfs, den Gott sich ausgedacht hat.
Ausserdem gibt es in der Bibel Hinweise darauf, dass Gott die menschliche Sexualität zum Vergnügen erschaffen hat. Die erste Erwähnung von «mit Leib und Seele eins sein» steht in einem Kontext, in dem es darum geht, Adams Einsamkeit und Isolation zu beenden (1. Mose, Kapitel 2, Verse 18-25); die Rolle der Fortpflanzung wird in 1. Mose, Kapitel 1, Vers 22 wie folgt angesprochen: «Er segnete sie und sagte: 'Vermehrt euch und füllt die Meere, und auch ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!'».
Wir sehen diese positive Haltung zum Sex nicht nur im 1. Buch Mose, sondern auch in anderen Büchern der Bibel. Das Hohelied Salomos ist eine poetische Beschreibung der romantischen und erotischen Anziehungskraft zwischen zwei Liebenden. Viele Kommentatoren deuten dieses Buch als eine Erinnerung an das, was Adam gefühlt haben mag, als Gott ihm Eva zur Frau gab.
Auch der Apostel Paulus sagt Ehepaaren, dass sie nicht enthaltsam sein sollen, sondern regelmässig miteinander schlafen sollen. Zu dieser Regel, sagt er, gibt es nur eine Ausnahme: Wenn beide sich einig sind, kann ein Ehepaar eine Weile auf Sex verzichten, während beide Partner sich intensiver dem Gebet widmen (1. Korintherbrief, Kapitel 7, Vers 5).
Sex soll verbinden und nicht zerstören
Wir wissen also, dass Gott Sex gut findet. Wir wissen, dass an zahlreichen Stellen in der Bibel darauf hingewiesen wird, dass Sexualität eine gute Sache ist. Doch leider ist es so, dass der Mensch alles, was Gott geschaffen hat, verderben kann. Deshalb gab Gott uns das siebte Gebot. Er wollte sicherstellen, dass Sex immer ein Werkzeug der Vereinigung ist und nicht der Trennung. Er wollte erreichen, dass Sex immer schön ist, indem er rein und unbeschmutzt bleibt.
Damit Sex ganz und gar Gottes Plan entspricht, gehört er in die eheliche Gemeinschaft, die auf funktionierender Kommunikation, gegenseitiger Hingabe, Respekt, Vertraulichkeit und vor allem Treue basiert. Nur in einer solchen Beziehung können wir eine wirklich befriedigende sexuelle Erfahrung erwarten.
Viel mehr als Geschlechtsverkehr
Sex ist unendlich viel mehr als Geschlechtsverkehr. Er ist ein von Gott bestimmtes Mittel, um Liebe Ausdruck zu verleihen, ein Mittel, um ein Treuebündnis zu stärken und der ultimative Ausdruck von Verletzlichkeit und Vertrauen. Vor diesem Hintergrund können wir verstehen, warum Ehebruch ein so schlimmes Vergehen ist.
Hollywood vermittelt ein unglaublich positives Bild dieses freien und unbekümmerten ehebrecherischen Lebensstils. Aber das ist eine himmelschreiende Lüge. Ehebruch verursacht Verletzungen. Alle verlieren dabei. Alle leiden. Alle tragen Narben davon. Wenn Ehebruch zur Scheidung führt, wie es so oft der Fall ist, kann der Schmerz ein Leben lang andauern.
Gott will uns diesen Schmerz ersparen. Er will uns, unsere Ehepartner und unsere Familie beschützen. Er will, dass unsere Ehe ein Hafen der Liebe, des Vertrauens, der Wärme und des Vergnügens ist. Er will, dass die Sexualität ein Werkzeug ist, mit dem in unserer Ehe Einheit geschmiedet wird – und keine Waffe, die zerstört. Bitte spielen Sie deshalb nicht mit dem siebten Gebot herum!
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage, er erschien zuerst am 26.11.2018 bei Jesus.ch.
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Datum: 23.02.2023
Autor:
Florian Wüthrich
Quelle:
Jesus.ch