Afrikas Weg zum globalen Missions-Player
Stephen Mbogo, Vizepräsident der «Africa Mission Association» (AMA), betont die grosse Chance, afrikanische Missionsverbände zu koordinieren und zu stärken. Die Vernetzung auf Länderebene sei entscheidend, um die Missionsarbeit besser zu organisieren und den afrikanischen Beitrag zur Weltmission sichtbar zu machen.
«Die fehlende Repräsentation Afrikas in Missionsstatistiken und Berichten ist auffallend», erklärte Stephen Mbogo und stellte fest, dass afrikanische Kirchen oft übersehen werden, obwohl sie entscheidende Beiträge leisten. Als Vorbild dienen etablierte Organisationen wie die «Nigeria Mission Association» und die «Ghana Mission Association», die seit Jahrzehnten Missionsarbeit organisieren und koordinieren.
Lateinamerika als Vorbild für Mission in Afrika
Stephen Mbogo verweist auf die lateinamerikanische Missionskooperative COMIBAM, die durch nationale Strukturen genau dokumentieren kann, wie viele Missionare und Gemeinden aktiv sind. Im Jahr 2023 hat COMIBAM 2'750 Pastoren und über 1'000 Frauen und Jugendliche für die Missionsarbeit mobilisiert – ein Modell, das AMA für Afrika anstrebt. Die Herausforderung liege jedoch in der Ressourcenknappheit und der fehlenden Infrastruktur.
«Afrikanische Kirchen senden Missionare in alle Welt, was das traditionelle Verständnis von Mission als westliche Initiative in Frage stellt», erklärte Stephen Mbogo. Das Potenzial sei riesig, aber ohne genaue Daten sei es schwierig, Fortschritte zu messen. Für ihn ist dies eine Einladung, Afrika als missionarische Kraft zu stärken, nicht nur für den Kontinent selbst, sondern auch für die weltweite christliche Gemeinschaft.
Junge Generation als Schlüssel für missionarische Zukunft
Mit der grössten christlichen Bevölkerung der Welt und einer jungen, dynamischen Bevölkerung sieht Stephen Mbogo ein enormes Potenzial für die Mission in Afrika. Vor allem die Jugend, so Mbogo, könne den biblischen Missionsauftrag weitertragen und das Evangelium über den Kontinent hinaus verbreiten. Jugendjüngerschaft und Disziplin seien entscheidende Faktoren, um das Wachstum der Kirche zu fördern.
Ein konkretes Beispiel ist «African Enterprise», eine panafrikanische Organisation unter der Leitung von Stephen Mbogo. «African Enterprise» ist in zwölf afrikanischen Ländern vertreten und engagiert sich seit Jahren in der Stadtmission. Mit einem sorgfältigen, vom Gebet geleiteten Plan bereitet die Organisation Missionsprojekte in Grossstädten vor – ein Prozess, der oft zwei Jahre dauert.
Ganzheitliche Missionsstrategien für eine nachhaltige Wirkung
Stephen Mbogos Ansatz, die so genannte «Schichtenevangelisation», erreicht Menschen aus allen sozialen Schichten. «Wir fragen uns: Wie erreichen wir die Leiter genauso wie den Strassenjungen?» Diese umfassende Methode ermögliche es, das Evangelium sowohl in politische Kreise als auch zu den Ärmsten der Gesellschaft zu bringen.
«African Enterprise» betreibt auch Mikrofinanzinstitute und Gesundheitsprojekte in benachteiligten Gebieten. Auch durch Sport- und Gefängniseinsätze sowie interkulturelle Projekte werden Menschen erreicht und Anknüpfungspunkte für Jüngerschaft geschaffen.
Für Stephen Mbogo ist klar: «In Afrika müssen wir die sozialen Nöte bewusst ansprechen.» Deshalb hat sich die AMA zum Ziel gesetzt, Missionsarbeit nicht nur auf geistliches Wachstum zu beschränken, sondern auch nachhaltige soziale Impulse zu setzen. Mbogo ist überzeugt, dass die Wirkung der nationalen Missionsvereine sowohl geistlich als auch sozioökonomisch spürbar ist.
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