Micha Sager

Gott hat die grössere Schaufel

Micha Sager, 24 Jahre, wohnt in Dübendorf
Sagen und erzählen kann Micha Sager viel, mehr noch fühlen und sehen. Der selbstständige Webdesigner aus Dübendorf hat Einblick in die unsichtbare Welt. Vierjährig erlebt er seine erste Vision, die ihn bis heute prägt.

Ein kleiner Monitor im modernen Lift ver-kündet das Wetter. Ob es oben, im 24. Stock (!), umgeschlagen haben wird? Als Micha Sager die WG-Wohnungstüre öffnet, duftet es verführerisch nach frischem Gebäck. Die noch warmen Schokolade-Amaretti sind eine Wucht, von der Aussicht ganz zu schweigen. Hier lässt es sich leben – und arbeiten! Der gelernte Informatik Systemtechniker hat sich 2022 mit drei Freunden im Bereich Webdesign selbstständig gemacht. «Nach dem Zivildienst Ende 2021 hatte ich das Gefühl, ich solle keine Stelle suchen. Gott wies mich in die Selbstständigkeit. Von ihm allein als mein Chef sollte ich abhängig sein, auch damit ich intensiv Beziehung mit ihm pflegen kann.»

Augen voller Liebe

Mit Gott auf du ist Micha, seit er denken kann. Seine Eltern leben ihm und seinen Geschwistern den christlichen Glauben vor, singen und beten vor dem Essen und Zubettgehen mit ihnen. Knapp vierjährig erlebt Micha seine erste Vision, sie wird zum roten Faden in seinem Leben: «Ich sah in den Himmel, eine Einerkolonne Kinder mit Rucksäcken und mich mittendrin, vorne stand Jesus. Als ich an die Reihe kam, fragte er mich, was ich in meinem Leben erreichen möchte. Ich antwortete, dass ich immer ihm gehören und ganz für ihn leben wolle. Er hakte nach, sah mich voller Liebe an und sagte, das würde auf der Erde nicht einfach werden. Dann packte er einige Dinge in meinen Rucksack…»

Wesen einer Parallelwelt

Eine enge Freundschaft zwischen Jesus und Micha beginnt. Sie hilft ihm, Erlebnisse in seinem Umfeld zu verarbeiten. Micha nimmt mehr wahr und empfindet stärker als viele andere Menschen. Er spürt, was sie spüren. Oft weiss er auch, weshalb – denn er sieht, was sie nicht sehen und was sie umgibt… Ausser in Visionen und Träumen, sieht Micha die Wesen aus der Parallelwelt manchmal auch im Wachzustand. «Ich habe viele Dinge in der geistlichen Welt gesehen», resümiert er ruhig. Etwas später erzählt er auch von Kampf- und Gewaltszenen.

«Ich sah in den Himmel, eine Einerkolonne Kinder mit Rucksäcken…»

Tiefe Traurigkeit

Die Kindergärtnerin kann mit Michas hoher Sensitivität nicht umgehen. «Ich fühlte mich häufig zu Unrecht beschuldigt, musste viel weinen und wollte nicht mehr leben», erinnert er sich und fügt an: «Mehrmals haben mich Engel nach Hause getragen.» Michas besonderes Gespür (für andere) hat eine tiefe Traurigkeit zur Folge. Die Trennung seiner Eltern verstärkt diese. Was auf dem 9-Jährigen lastet, kann er kaum tragen. Gespräche mit einem Therapeuten helfen Micha damals sehr: «Zu erfahren, ich bin nicht schuld, ich bin nicht verantwortlich, das war eine grosse Erleichterung. Auch Gott hat mich nicht im Stich gelassen – noch nie! Ich stehe regelmässig im Austausch mit ihm, ebenso mit meinen Freunden. Dass ich mich auch auf sie verlassen, mit ihnen lachen und weinen kann, ist für mich ungemein wertvoll.»

Neue Freude!

Früh entdeckt Micha Instagram und die sozialen Medien, entwickelt ein Faible für Sportwagen, postet Fotos und Filme davon. «Es hat mich schon immer interessiert, wie die Medien funktionieren und wie man Menschen erreicht», sagt der Ingenieurssohn. Seine Lehre als Informatik Systemtechniker absolviert er in einer Kirche, verbringt die Sonntage jedoch meist zuhause. «Meine Freundschaft mit Jesus war mir bis dahin genug», erklärt Micha. Nach der Lehre spürt er, dass er die Gottesdienste besuchen und sich Freunde suchen soll, die wie er ihr Leben auf Jesus setzen. «Jesus hat mir dabei geholfen und mir gezeigt, wie ich Menschen dienen kann. Konkret trug er mir etwa auf, ein Auto zu kaufen, um einem jun-gen Mann Fahrdienste zu leisten.» Aus diesen gemeinsamen Gesprächen wächst eine enge Freundschaft. «Auch meine Beziehung mit Jesus wurde gestärkt», ergänzt Micha. Er gewinnt weitere Freunde, Farbe und neue Visionen kommen in sein Leben. Gott lässt ihn auch wissen, mit wem er wohnen und was er arbeiten soll.

Alles gehört Gott

Gott als Chef zu haben, abhängig von seiner Versorgung zu sein, das ist ein Abenteuer; Micha weiss manches zu erzählen. Er berichtet von Geldnoten in seinem Briefkasten oder abgehobenen, aber nicht belasteten Beträgen. Eindrücklich ist dies: «Ich habe schon immer gern getradet, zuletzt mit Bitcoins, mit meinen Geschäftspartnern. Gott verhalf uns zu einem stolzen Betrag und wir unterstützten viele Leute in Geldnot. Auch meine Freunde haben Zugang zu diesem Konto. Mehrfach fragte ich Gott, was mein Anteil sei; jedes Mal war die Antwort: 'Null!' Bis er mir sagte: 'Ich kümmere mich um deine Miete, dein Essen und was du zum Leben brauchst!' Da begriff ich: Alles gehört Gott. Auch laor.ch, unsere Firma, ist Mittel zum Zweck, der Ertrag soll Menschen dienen. Gott sorgt für mich. Ich komme nicht zu kurz. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Vertrauen und Dankbarkeit sind die Schlüssel. Das fordert mich immer wieder heraus.»

«Ich kann so viel geben wie ich will, aber nie überbieten, was Gott gibt!»

Menschen ermutigen

Seine Sensitivität und Empfänglichkeit für das Übernatürliche versteht und nutzt Micha heute als Werkzeug, um anderen Menschen zu helfen, um sie zu ermutigen und ihnen Gottes Sichtweise für ihr Leben aufzuzeigen. Sein eigenes Lebensmotto lautet: «God has the bigger shovel», Gott hat die grössere Schaufel. Micha präzisiert: «Ich kann so viel geben wie ich will, aber nie überbieten, was Gott gibt!» Zum Schluss kommt er auf das sich Sorgen zurück, steht auf, holt seine Bibel und liest daraus vor. Er hat die Passage pink markiert, sie findet sich im Matthäus-Evangelium, Kapitel 6, Verse 25-34 und sei allen zur Lektüre empfohlen.*

Die Amaretti sind längst abgekühlt, deren feiner Duft und das inspirierende Gespräch bleiben noch lang haften. Im Lift nach unten ist es, als wäre ein Stück Himmel auf die Erde gefallen.

*Möchten Sie eine Bibel? Wir schenken Ihnen gerne eine! Melden Sie sich unter: info@hope-schweiz.ch

Zur Person:

Einer meiner Lieblingsplätze in Dübendorf:
Ehrlich gesagt, gibt es da keinen … Ich fahre gern aus «Dübi» raus in die Berge

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen:
Ich mache es mir zu Hause gemütlich oder unternehme etwas mit Freunden

Meine Lieblingsmusik:
LOVKN, Ryan Ellis und Tekoa

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten:
Nebst Instagram, WhatsApp und YouTube ist das meine Fotogalerie, wo ich Erinnerungen mit Freunden und Familie abspeichere

 

Micha auf YouTube!

Micha Sager führt auf YouTube den Podcast «About a heart», auf dem er (mit Freunden) über Gott spricht und sein Herz teilt.

Datum: 17.11.2022
Autor: Manuela Herzog
Quelle: HOPE-Regiozeitungen