Smilestones: Details und Geschichten
Die Idee einer Miniaturwelt kam vom Kreativdirektor Raphael Meyer. Der gelernte Juwelier und Goldschmied stellte 2011 seine Vision René Rüedi vor und gemeinsam entwickelten sie einen Businessplan. «Anfangs hielt ich dies für eine Schnapsidee», erinnert sich Rüedi, der jedoch als erfahrener Betriebsökonom und Projektleiter die nötigen Kompetenzen mitbrachte. Er dachte nicht, dass Besucher länger als eine Stunde in einer Miniaturwelt ausharren würden. Um dieser Idee trotzdem eine Chance zu geben, ging er auf Entdeckungstour in die Miniaturwelt in Hamburg. Dies überzeugte René Rüedi dann doch: Die humorvollen Details und kreativen Szenen begeisterten ihn so sehr, dass er sich der Idee öffnete und schliesslich die Projektleitung übernahm.
Bis zur Umsetzung vergingen jedoch einige Jahre. Das SIG-Areal, auf dem die Miniaturwelt steht, war zuvor ein Industriegebiet, welches verkauft worden war. Der neue Eigentümer benötigte Zeit zur Entwicklung einer Arealstrategie – erst Jahre später wurde beschlossen, dass Smilestones die Räume nutzen darf. In dieser Zeit arbeitete das Team an Konzepten und Ideen, bevor der Bau der Miniaturwelt 2017 begann.
Ein Erlebnis für Gross und Klein
Der Blick auf den Rheinfall verrät, dass man bei Smilestones angekommen ist. Die beeindruckenden Berglandschaften, witzigen Details wie der Nacktwanderer im Appenzell und kleinen Szenen, die erst beim zweiten Hinsehen auffallen, zeichnen Smilestones aus und begeistern Jung und Alt. Trotzdem bleiben Schulklassen und Familien die treusten Besucher von Smilestones. Es sind die Suchspiele, die den Besuch für sie attraktiv machen. Mit einem Handout dürfen sich die Kinder in der Miniaturwelt austoben und nach Elementen suchen, um die verschiedenen Rätsel zu lösen. «Derzeit planen wir den Ausbau der Miniaturwelt», verrät René Rüedi. In einem neuen Abschnitt steht die Rhätische Bahn im Fokus, die den Weltrekord des längsten Personenzuges mit knapp zwei Kilometern geknackt hat. Anschliessend ist eine Winterlandschaft im Bündnerland geplant – ein Symbol der Schweizer Bergwelt.
Miniaturwelt mit Teamgeist
Damit die Miniaturwelt reibungslos funktioniert, sind verschiedene Kompetenzen gefragt. Die Büroarbeiten wie die Administration, Marketing und Verkauf braucht es, um die Miniaturwelt zu vermarkten und Besucher zu gewinnen. Für die Anlage selbst sind die Technik und der Anlagebau zuständig. Der Anlagebau kümmert sich um den (Weiter-)Bau der verschiedenen Abschnitte und die Technik überwacht die Anlage, damit bei einer Störung direkt gehandelt werden kann. Im Anlagebau wird meistens mit Fotos und Plänen gearbeitet, um die Gebirge und Gebäude so realitätsgetreu wie möglich nachzubauen. Bei den Dörfern ist oft auch etwas Fantasie im Spiel. «Mein Team ist ein riesiges Geschenk und bereitet mir viel Freude», erzählt Rüedi mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Alle Mitarbeitenden stehen hinter Smilestones und sind stolz auf das, was sie geschaffen haben. Besonders bereichernd sei die Zusammenarbeit mit Personen mit Beeinträchtigungen, die mit Stolz und grossem Engagement zum Projekt beitrügen.
Achterbahn der Gefühle
Auch bei Smilestones gibt es Herausforderungen. Die Beschaffung der finanziellen Mittel für eine solche Vision ist in der Startphase die wohl anspruchsvollste Aufgabe. Aber auch zwischenmenschlich bietet ein derartiges Projekt Raum für Spannungen: «Unser Team besteht aus sehr unterschiedlichen Charakteren mit verschiedenen Ideen, was manchmal zu kontroversen Diskussionen führt», berichtet René Rüedi. Doch die gemeinsame Vision, den Besucherinnen und Besuchern ein grossartiges Erlebnis zu bieten, helfe dabei, stets eine Lösung zu finden.
Der passionierte Skifahrer Rüedi blickt mit sehr positiven Gefühlen auf die Entwicklung der Miniaturwelt zurück. Dennoch verlief nicht alles so reibungslos wie erhofft. Das lange Warten auf die Verfügbarkeit des SIG-Areals erforderte einiges an Geduld und die plötzliche Schliessung von Smilestones aufgrund der Corona-Pandemie stellte das gesamte Team vor grosse Herausforderungen. «Dass ich trotz dieser Rückschläge meinen Optimismus bewahren konnte, ist nicht allein mein Verdienst», erzählt Rüedi. «Wenn ich auf meinen Weg zurückblicke, sehe ich vieles als von Gott gelenkt.» Zusammen mit seinen Freunden steht er auch im Gebet für die Zukunft von Smilestones ein und dafür, dass noch viele Besucher mit einem Smile die Miniaturwelt entdecken können – ein Ziel, dem er zuversichtlich entgegenblickt.
Mehr zu René Rüedi
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Datum: 13.12.2024
Autor:
Jaël Schultze
Quelle:
Hope Regiozeitung