Was Worte bewirken können

«Ich wollte nicht bloss die Kopie lesen»

Somali, überzeugter Muslim, gewissenhafter Polizist. All das trifft auf Ibrahim zu. Aber als er aus dem Mund eines Christen Worte aus dem Koran hört, ist er verwirrt. Sind Christen etwa doch nicht so anders wie Muslime?
dunkelhäutiger Mann (Symbolbild)

In manchen Ländern und Volksgruppen gehören Nationalität und Religion eng zusammen. Etwa bei den Somalis in Ostafrika: Somali zu sein bedeutet, Muslim zu sein – etwas anderes ist nicht denkbar. In diesem Umfeld wuchs auch Ibrahim auf. Er war Polizist in Kenia und er wurde damit beauftragt, bei einem grossen Treffen für die Sicherheit zu sorgen.

«Viele Leute hatten sich versammelt und ein christlicher Missionar sprach dort», berichtet Todd Nettleton der Organisation «Voice of the Martyrs», der Ibrahim kürzlich interviewte. Der Missionar las einen Bibeltext aus dem Alten Testament vor. «Ibrahim erkannte diesen Text, denn es war ein Abschnitt, der im Koran wiedergegeben wird.»

Kopie vs. Original

Plötzlich war der damals noch junge Somali von Fragen erfüllt. Christen waren doch angeblich so anders als Muslime. Es konnte doch nicht sein, dass sie über den Koran predigen… Auf der Suche nach Antworten ging er zu einem Freund, der Pastor war und ihm erklärte, warum dieser Bibeltext dem Koran ähnelte. In der Bibel zeigte er ihm die grösseren Zusammenhänge.

Ibrahim war total erstaunt und kam bald zu dem Schluss: «Wenn der Koran nur das wiedergibt, was schon längst in der Bibel steht, will ich nicht bloss die Kopie lesen, ich will das Original lesen! Ich werde zurückgehen und die Bibel studieren.» Bald darauf entschied er sich für ein Leben mit Jesus.

22 Gemeinden gegründet

Das liegt mittlerweile schon 50 Jahre zurück. Seit damals arbeitet Ibrahim mit Somalis und anderen Kenianern und hat 22 Gemeinden gegründet. Und der Mann, der Ibrahim auf die Bibel hingewiesen hat – der Missionar der Versammlung von 1969 – wusste vermutlich nie davon, was sein Einsatz bewirkt hat, denn Ibrahim hat ihn nie kontaktiert. «Wir wissen nicht, was für einen Eindruck unsere Worte hinterlassen», erklärte auch Nettleton gegenüber Mission Network News. «Wir wissen nicht, welche Menschen uns sehen oder uns zuhören und vielleicht werden wir das nie wissen, bis wir im Himmel sind. Aber dieser Missionar hat an dem Tag einen dramatischen Eindruck auf Ibrahim gemacht…»

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Datum: 06.09.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mission Network News

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