Nepal: Pastoren kümmern sich um enttäuschte Hindus
Die zwei starken Erdbeben haben nicht nur das Land Nepal erschüttert, sondern auch den Glauben vieler Bewohner. Laut Joshua Project sind 82,3 Prozent der Bewohner Anhänger des Hinduismus. Doch das grosse Leid, das viele von ihnen in den vergangenen Wochen erlebt haben, lässt sie an ihren Göttern zweifeln.
Garnesh Pradhan verlor seinen Sohn und seine Schwiegermutter im ersten Beben. Gegenüber USA Today berichtete er, dass er sein Leben lang den Gott Shiva verehrt habe. Jeden Montag habe er sich früh morgens auf traditionelle Weise gewaschen und dann Shiva angebetet. Doch «wenn eine solche Situation eintritt, nachdem ich diesen Gott angebetet habe, warum sollte ich den Gott dann weiter anbeten? Ich habe nicht nur die hinduistischen Götter verlassen, sondern alle Götter...», so Pradhan.
Pastoren: Nicht nur Seelsorge, auch emotionale Unterstützung
«Die Menschen ringen mit der Frage 'Wie können die Götter, denen ich diene, so etwas Tragisches zulassen?'», erkärt Joe Handley, Vorsitzender des Missionswerkes Asian Access. «Die Pastoren sind gut vorbereitet, um die geistliche Seite dieses Themas anzugehen. Und sie können sich häufig auch am besten um die emotionale Betreuung der Menschen kümmern.»
Auch in der praktischen Hilfe packen die einheimischen Kirchen handfest mit an. «Wir versuchen, die Hilfsgüter zu etwa 30 Gemeinden zu bringen, die sich in den Gebieten befinden, die am stärksten betroffen wurden. Dort können sie zum Licht für ihr Stadtviertel werden.» Noch vor dreissig Jahren gab es kaum Christen in Nepal. Laut Angaben des Joshua Projects gehören heute 0,9 Prozent dem christlichen Glauben an. «Die christliche Bevölkerung ist gering, aber sie ist in den vergangenen 30 Jahren stetig gewachsen», erklärt Handley.
Ermöglichen Sie Soforthilfe für Nepal!
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Einheimische über die Situation in Nepal (Englisch):
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Datum: 22.05.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN