«Gegen den Strom – das ist unsere DNA»
Aus einem gleichnamigen Jugendgottesdienst in Steinmaur-Neerach entstand vor rund 20 Jahren die Mundartband «Upstream». Seit der ersten Stunde als Songwriter mit dabei ist Simon Walder, Pastor der Connect Church in Bülach. Als Mundartband auf den englischen Bandnamen angesprochen, sagt der Absolvent der Theologischen Hochschule Basel STH: «Er gefällt mir gut. Flussaufwärts, gegen den Strom, das ist unsere DNA! Es bedeutet, nicht immer mitzuschwimmen, sondern den Weg zu gehen, den Jesus uns lehrt.»
An ihren Mundartsongs hält die Band bewusst fest. «Mundart liegt mir näher, es ist unsere Herzenssprache. In der Offenbarung wird berichtet, dass alle Völker aus allen Nationen und Sprachen einmal vor Gottes Thron stehen werden. Auch 'Züridütsch' wird dann zu hören sein. Grossartig!»
Inspiration aus Gottes Wort
«Upstream macht moderne Kirchenmusik – mit Texten, die in der Bibel gründen und die Tiefe von Gottes Wahrheit beleuchten.» So beschreibt sich die Band auf Spotify selbst. Songwriterin und Connect-Worshipleiterin Sarina Höhn bereichert die Band seit 2015 mit ihren balladenartigen Liedern. Sie bekräftigt: «Heute hört man mehr Musik, als in der Bibel zu lesen. Dass unsere Songs in der Bibel verankert sind, ist uns sehr wichtig.»
Gottes Wort ist für die Lehrerin und Mutter die grösste Inspiration: «Ich liebe die Bibel, ich bin begeistert davon. Wenn ich die Bibel in der einen und die Gitarre in der anderen Hand halte, dann fliesst es. Die Worte in Mundart fallen mir zu und ich finde passende Formulierungen, auch dank anderer Bibelübersetzungen.»
Wie eine Schwangerschaft …
Diese Hingabe und das Ausrichten auf Gottes Wort spricht auch aus dem siebten Album «Mis ganze Herz», das die Band im Herbst 2021 herausbrachte. Dazu sagt Simon: «Wir alle haben Freude daran und erstaunlich viel Feedback erhalten. Die Entstehung war besonders: Wir haben uns für die Arrangements und Aufnahmen zwei Wochen lang in einer Fabrikhalle verschanzt und das Ganze dann alle zusammen direkt live eingespielt.»
Auf die Frage, wie die Songs entstehen, antwortet Simon: «Wir starten aus dem Leben heraus, beschliessen irgendwann, ein neues Album zu produzieren. Für «Mis ganze Herz» hatten wir am Ende rund 25 Songs zur Auswahl. Es ist ein intensiver Prozess, ein bisschen wie eine Schwangerschaft!» Sagt's und blickt Richtung Sarina, die zwei Wochen nach den Aufnahmen Söhnchen Levi zur Welt brachte.
Kraftvoll und befruchtend
Sarina betont das zentrale Anliegen, mit den «Upstream»-Produktionen die Kirchen in der Schweiz musikalisch zu versorgen und zu stärken: «Meine Songs entstehen meist aus persönlichen Anliegen und Themen heraus. Zeiten, die ich mit Gott verbringe, von ihm lerne, prägen mein Songwriting am stärksten. Oft spüre ich hinter einer Idee auch eine besondere Kraft und ich weiss, dieser Song ist jetzt wichtig und speziell für die Kirchen und Gemeinden bestimmt.»
Pastor und Songwriter zu sein – das scheint keine schlechte Kombination. «Es ist befruchtend», bestätigt Simon. «Aus einer Predigtserie können Songs entstehen oder Songs können Predigten ergänzen. Das ist beidseits hilfreich bei der Themenfindung. Früher habe ich viel mehr aus dem Bauch heraus gesungen, platsch, meine Gefühle in die Songs gepackt…» Sarina fügt an: «Wir sind bemüht, Songs nach Themen zu schreiben, ein Thema von verschiedenen Seiten und durch unterschiedliche Bibelstellen zu beleuchten. Eine klare Schiene ist uns wichtig.»
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Datum: 13.05.2022
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Livenet