In einem Interview mit der Hamburger Zeitschrift Sport Bild sagte der Spieler des FC Bayern: „Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nach meiner Karriere Pastor werde“. Er habe sich bereits erkundigt, so der Brasilianer, dass er dann zunächst vier Jahre Theologie studieren müsste, um Pastor zu werden. „Das wäre eine Sache, die mich wirklich erfüllen würde. Die Religion ist mir wichtig, und mich macht es glücklich, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen“, zitiert Sport Bild den bekennenden Christen. Der Vertrag von Zé Roberto beim Bundesliga-Rekordmeister in München läuft Ende Saison aus. Am 7. Juli 2008 hatte er bekannt gegeben, dass die Saison 2008/2009 seine letzte beim FC Bayern München sein werde. In den letzten Wochen hatte der 34-Jährige mit seinen Leistungen überzeugen können. Auf die Frage, wieviel der FC Bayern zahlen müsse, um ihn noch ein Jahr zu halten, sagte Zé Roberto: „Vor zehn Jahren hätte Geld tatsächlich eine Rolle gespielt, denn ich kam aus armen Verhältnissen. Dank Gottes Hilfe ist das heute anders“. Heute könne er von dem Millionenverdienst an seine Kirche spenden: „Je mehr ich verdiene, desto mehr kann ich helfen.“ Von 2002 bis 2006 stand der brasilianische Fussballnationalspieler, der mit vollem Namen José Roberto da Silva Júnior heisst, für die Bayern bei 110 Bundesligaspielen auf dem grünen Rasen. 2007 hatte Bayern München den Brasilianer aus seiner Heimat für weitere zwei Jahre zurück geholt. Er würde ein weiteres Jahr bleiben, so der Kicker, „wenn die gesamte Mannschaft mich darum bittet“ und „auch Gott mir sagt, dass es die richtige Entscheidung ist, dann habe ich keine andere Wahl: Wenn es Gottes Wille ist, werde ich bleiben.“ Zé Roberto hat sich in den vergangenen Jahren für missionarische Initiativen in Deutschland engagiert. Mit seinem Teamkollegen Lucio trug er nach Spielen ein Transparent mit der Aufschrift „Jesus liebt dich“ über den Rasen. Nach Tortreffern lüftete er sein Trikot, um ein T-Shirt ebenfalls mit der Aufschrift „Jesus liebt dich“ zu zeigen. Diese Praxis wurde inzwischen allerdings vom Deutschen Fussball-Bund (DFB) verboten. Im Vorprogramm zur Evangelisation ProChrist nannte Roberto im März 2006 Jesus Christus den „einzigen Star, der immer leuchten wird“. Wörtlich sagte er: „Selbst wenn ich noch viele Titel gewinnen sollte, es wird irgendwann alles vergehen. Aber mein Glaube bleibt.“ 2006/2007 spielte der Erfolgskicker in seiner brasilianischen Heimat beim FC Santos. Roberto ist in den Slums von Sao Paulo aufgewachsen. Seine Karriere begann er als Siebenjähriger beim brasilianischen Club Pequeninos Joquey. Über Portuguesa kam er 1997 erstmals nach Europa zu Real Madrid (Spanien). Bereits nach einem Dreivierteljahr wechselte er aber nach Brasilien zurück zu Flamengo Rio de Janeiro. 1998 wagte er zum zweiten Mal den Sprung nach Europa und ging zu Bayer 04 Leverkusen. Mit Leverkusen wurde er Zweiter in der Deutschen Meisterschaft, im DFB-Pokal und in der Champions League. Danach wechselte der Mittelfeldspieler zum FC Bayern München, wo er 2003, 2005 und 2006 jeweils Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger wurde. Im vergangenen Jahr beendete er seine Karriere in der brasilianischen Nationalmannschaft. Als Roberto zehn Jahre alt war, verliess der Vater die Familie. Dies war ein entscheidender Einschnitt. Seine Mutter wandte sich in ihrer Verzweiflung an Gott. Mit 19 Jahren wurde er Christ durch das Lesen der Bibel und durch den Glauben seiner Mutter. Zé Roberto ist verheiratet mit Luciana und Vater von drei Kindern. Sein Lieblingsvers in der Bibel (Philipper 4,13) lautet: „Ich kann alles durch den, Jesus Christus, der mich mächtig macht". Link zum Thema: Portrait von Zé Roberto auf der Homepage des FC Bayern„Vor zehn Jahren hätte Geld eine Rolle gespielt“
Gottes Wille – und die Anfrage seines Teams
„Jesus liebt dich“ auf dem Rasen
Kindheit im Slum
Glaube hilft in der Verzweiflung
Datum: 24.11.2008
Autor: Lothar Rühl
Quelle: Livenet.ch