Bei der Wahrheit bleiben
Im Neuen Testament in der Apostelgeschichte Kapitel 5, Verse 1-10 wird die Geschichte vom Ehepaar Hananias und Saphira erzählt. Es ist ein ziemlich erschreckender Bericht – ein wahrer, historischer Bericht über Ereignisse, die sich in der Jerusalemer Urgemeinde abspielten, als zwei Mitglieder beschlossen, zu lügen. Sie logen; und sie starben.
Gott ist die Wahrheit
Die meisten von uns haben, genau wie Hananias und Saphira, keine Vorstellung davon, wie sehr Gott Unehrlichkeit hasst. Aber wenn man bedenkt, dass Gott die Wahrheit ist (Jesus im Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 6: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben»), dann versteht man auch, wie wichtig ihm Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ist. Es gibt vor allem zwei Arten, wie das neunte Gebot – «Du sollst nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen» (2. Mose, Kapitel 20, Vers 16) – gebrochen wird. Diese wollen wir etwas genauer miteinander anschauen.
Lügen
Das Drama der Menschheit begann mit einer Lüge im Paradies. Indem Satan Eva belog, öffnete er dem Bösen Tür und Tor (1. Mose, Kapitel 3). Seither ist er fleissig damit beschäftigt, allen Geschöpfen Gottes irgendwelche Lügen in Herz und Verstand einzuflüstern. Und viele von uns verstricken sich selbst in Lügen. Manchmal lügen wir, um andere zu beeindrucken. Manchmal lügen wir, um uns zu rächen. Manchmal lügen wir, um einer Bestrafung zu entgehen. Manchmal lügen wir aus Profitgier oder aus Bequemlichkeit. Kurz gesagt: Wir lügen ziemlich oft.
Verdrehung der Wahrheit
Die Verdrehung der Wahrheit ist eine subtile Form der Lüge. Wenn wir etwas verdrehen, lügen wir nicht geradeheraus – sondern verfälschen einfach die Wahrheit. Und eine der häufigsten Formen der Verdrehung ist, das, was jemand gesagt hat, falsch wiederzugeben. Es ist ganz einfach, den Ruf eines Menschen zu ruinieren, indem man ihn falsch zitiert. Wir verzerren Worte von bekannten Persönlichkeiten, Nachbarn, Chefs, Angestellten, Freunden, Ehepartnern und sogar Gottes Wort. Es kommt immer wieder vor, dass Männer und Frauen die Aussagen der Bibel missbrauchen, um Druck und Macht auszuüben. Die Geschichte liefert dazu leider genügend Beispiele (Sklaverei, Sekten, Kreuzzüge, usw.).
Eine andere Art, die Wahrheit zu verdrehen, ist, über andere zu lästern und Gerüchte zu verbreiten. Gerade im Zeitalter des Internets ist dies hochaktuell.
Die einzige Methode, diese Verhaltensmuster zu durchbrechen, besteht darin, ihnen radikal den Kampf anzusagen. Jedes Mal, wenn wir merken, dass wir gelogen, übertrieben oder die Wahrheit verdreht haben, sollten wir uns bei dem betreffenden Menschen für unser Verhalten entschuldigen. Wenn Sie das jemals getan haben, wissen Sie, wie demütigend diese Erfahrung ist. Und nach zwei, drei Malen wissen Sie auch, dass Sie es sich in Zukunft sehr gut überlegen werden, ob Sie nicht doch von Anfang an bei der Wahrheit bleiben wollen.
DIE Wahrheit erkennen
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir mit Wahrheiten grundsätzlich richtig umgehen. Ebenso wichtig ist, dass wir mit der Wahrheit – der letztgültigen Wahrheit des Evangeliums – richtig umgehen. Hier möchte ich sie in Form von vier entscheidenden Wahrheiten wiedergeben, die wir alle kennen sollten:
- Die erste Wahrheit ist, dass wir alle moralische Versager sind. Das ist nicht meine Meinung und auch nicht die der ersten Christen und Kirchenväter. Gott selbst stellt dies im Römerbrief, Kapitel 3, Vers 23 fest. Egal, wie «gut» wir im Vergleich mit anderen dastehen – wir alle können Gottes moralischen Massstäben bei weitem nicht gerecht werden.
- Die zweite Wahrheit ist, dass wir irgendwann einmal vor Gott stehen werden. Dann werden alle unsere Täuschungen und Tricks ans Licht kommen.
- Die dritte Wahrheit ist, dass Menschen, die nicht umkehren, dazu verurteilt sind, die Ewigkeit getrennt von Gott zu verbringen (vgl. Offenbarung, Kapitel 20, Vers 15).
- Die vierte Wahrheit ist, dass jene, die ihre Fehltritte bekennen und Jesus Christus bitten, ihnen zu vergeben und ihr Herr und Retter zu werden, diesem Urteil entkommen und in das himmlische Königreich gelangen werden. Das Kapitel 3 des Johannesevangeliums lässt in diesem Punkt keinen Zweifel offen. In den Versen 16-18 heisst es: «Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben. Gott hat nämlich seinen Sohn nicht zu den Menschen gesandt, um über sie Gericht zu halten, sondern um sie zu retten. Wer an ihn (Jesus) glaubt, der wird nicht verurteilt werden. Wer aber nicht an den einzigen Sohn Gottes glaubt, über den ist wegen seines Unglaubens das Urteil schon gesprochen.»
Es ist DIE alles entscheidende Wahrheit: Die Gnade und Barmherzigkeit Jesu Christi ist unsere einzige Hoffnung! Alles dreht sich um Jesus.
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage, er erschien zuerst am 06.12.2018 bei Jesus.ch.
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Datum: 09.03.2023
Autor:
Florian Wüthrich
Quelle:
Jesus.ch