“Ökumene der Weltreligionen” scheitert an Jesus

Jesus
Rolf Hille

Schwäbisch Gmünd. Eine “Ökumene der Weltreligionen” steht im Gegensatz zur biblischen Botschaft. Beispielsweise können Christen und Moslems zwar einen Dialog, aber keine geistliche Gemeinschaft praktizieren, weil sich ihr jeweiliges Verständnis von Jesus Christus gegeneinander ausschliesst. Diese Einschätzung äusserte der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Rektor Rolf Hille (Tübingen), vor der Deutschen Evangelistenkonferenz, die vom 3. bis 5. Dezember in Schwäbisch Gmünd tagte.

Hille wies darauf hin, dass der Koran Teile des Neuen Testaments für Fälschungen erkläre. Nach Überzeugung von Moslems sei Jesus zwar ein Prophet, doch habe man nicht ihn, sondern einen ähnlichen Mann gekreuzigt. Da Anhänger des Islam an der “Reinheit” des Koran und seiner Darstellung von Jesus keinen Zweifel hegten, seien sie gegen missionarische Anstrengungen von Christen “immunisiert”, so Hille. Der Islam trage antichristliche Züge, weil er die Gottessohnschaft von Jesus Christus ablehne. Allerdings müsse man anerkennen, dass sich Moslems gegen die Verunglimpfung ihres “Propheten Jesus” stark machten und etwa gegen die Aufführung des blasphemischen Theaterstücks “Corpus Christi” protestiert hätten, das Jesus und seine Jünger als trunksüchtige Homosexuelle darstellt.

Skeptisch äusserte sich Hille zu der Vorstellung, die Weltreligionen könnten sich gemeinsam für eine globale Ethik einsetzen. In Indien gebe es Hindus, die karitative Arbeit unter Armen und Kranken ablehnten, weil durch die Hilfe für Leidende deren “Karma” verschlechtert würde und sie bei der nächsten Wiedergeburt ein noch schlimmeres Schicksal erleiden würden.

Hille warnte auch vor Illusionen im Blick auf die Toleranz des Buddhismus. Als Negativbeispiele nannte er die buddhistischen Länder Sri Lanka und Birma: “Im Blick auf Religionsfreiheit, Menschenrechte und Toleranz sind diese Staaten nicht weit entwickelt.”

Datum: 06.12.2002
Quelle: idea Deutschland

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