Jubiläum in Männedorf

Mut zur Gemeinde – 40 Jahre jung

Mehr Gemeinde wagen lohnt sich. Ende Mai feierte die evangelische Schulungsbewegung «Mut zur Gemeinde» in Männedorf am Zürichsee ihr 40-jähriges Bestehen.
In Männedorf feierte «Mut zur Gemeinden» den 40. Geburtstag.
Drei Generationen: Die «Mut zur Gemeinde»-Leiter Hans Bürgi, Ernst Kaderli und Raoul Hottiger.

«Als junger Mann sagte ich oft: Ein Leben mit Gott ist ein Abenteuer!» Hans Bürgi, der dies sagt, war vor 40 Jahren vom Verlangen erfüllt, zur geistlichen Erneuerung von christlichen Gemeinden beizutragen.

Auf einer USA-Studienreise 1970 erhielt er entscheidende Impulse, die zum Start der Bewegung «Mut zur Gemeinde» (MzG) führten. Seither haben freiwillig Mitarbeitende in vielen hundert landes- und freikirchlichen Gemeinden der Deutschschweiz und Deutschlands Einsätze geleistet, die regelmässig zur Entstehung von Hauskreisen führten.

Begegnungen prägen

«Mut zur Gemeinde hat keine betonierten Glaubenssätze, darum ist die Resonanz vielleicht so gross!» meinte eine langjährige freiwillige Mitarbeiterin in Männedorf. Ein Ehepaar, das fast seit Beginn der Bewegung dabei ist, betont: «Es waren die Begegnungen, die uns geprägt haben.»

Die Jubiläumsfeier bestätigt das: Rund 240 Frauen und Männer und einige Kinder finden sich im Bibelheim Männedorf ein, wo die Arbeit begann. Unter ihnen sind auch Vertreterinnen anderer Werke, die MzG nahestehen: des Cevi Schweiz, des Landeskirchen-Forums und der Schwestern-Kommunität Wildberg.

Neue Schritte gehen

«Die Zahl 40 hat im biblischen Verständnis etwas mit Neuanfang zu tun», hält MzG-Präsident Hanspeter Beer fest. Mut zur Gemeinde sei als überkonfessionelle Bewegung frei für neue Ideen, Projekte, Programme und könne viel rascher neue Schritte wagen und gehen als dies in mancher Kirchgemeinde möglich sei.

«Hier wollen wir auch in Zukunft vorangehen, neue Impulse geben, für ein verbindendes Klima zwischen den verschiedenen Kirchen einstehen», ergänzt Raoul Hottinger, Leiter der Bewegung, die ihre Büros in Zürich hat. In einzelnen Workshops vertiefen die Teilnehmenden des Jubiläums das von den Laienschauspielern der Truppe «Theaterplus» eindrücklich angespielte Thema «Mein Vater und ich».

Erfahrungsschatz der Gründer

Der Gottesdienst am Sonntag bietet Raum zum Danken und Begegnung mit der Gründergeneration. Ohne Bank, ohne Kredit tätigte Hans Bürgi damals den Landkauf, auf dem heute das CVJM-Zentrum Hasliberg steht. Viele lachten damals über ihn, Gott aber segnete das Wagnis. Andere Glaubensschritte folgten.

«Leiten heisst riskieren, sich an Gottes Verheissungen orientieren», damit macht der langjährige Seelsorgeverantwortliche Siegfried Spörri Mut, aus dem gemütlichen Bereich herauszutreten und Neues zu wagen. Es folgen, wie bei MzG üblich, persönliche Erfahrungsberichte.

Ehen stärken, Gemeinden ermutigen

«In unserem Umfeld zerbrachen viele christliche Ehen. Deshalb begannen wir zu beten und suchten nach Möglichkeiten, das Gute in Ehen zu stärken.» Christine und Ernst Kaderli erzählten, wie ihr Gebet in Erfüllung ging und Gott auch ihre Ehe erneuerte. Heute leiten sie die MzG-Ehearbeit. Der Musiker Christof Fankhauser bringt die Festversammlung zum Lachen, Schnipsen und Staunen.

Das Fest zeigt: Auf Christus, dem Fundament, kann der Glaube in Vielfalt und Unterschiedlichkeit kreativ gelebt werden. Das macht Mut - Mut zur Gemeinde.

Datum: 16.06.2010

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