Bei Briten, Iren, Australiern und Neuseeländern kämen vor allem Wortspiele an. US-Bürger und Kanadier amüsierten sich dagegen über solche Witze, in denen die Hauptperson lächerlich gemacht werde. Franzosen, Belgier und Dänen lachten über surreale, seltsame Situationen. Die Deutschen hingegen lachen der Studie zufolge - weit verbreiteten Vorurteilen zum Trotz - über alles. Hier konnte Wiseman keine eindeutigen Vorlieben ausmachen. Unterschiede gebe es allerdings auch zwischen Alten und Jungen sowie Männern und Frauen. Als gruppen- und völkerübergreifend konsensfähig erwies sich ein Witz, mit dem der 31-jährige Psychiater Gurpal Gosall aus dem englischen Manchester in der Punktwertung vorne lag: "Zwei Jäger gehen durch den Wald. Einer von ihnen bricht zusammen, liegt reglos am Boden. Der andre Jäger zückt sein Handy und wählt den Notruf: 'Was soll ich tun?' Antwort: 'Beruhigen Sie sich. Wir müssen zuerst sicher sein, dass er wirklich tot ist.' Erst herrscht Stille, dann fällt ein Schuss. Kurz darauf meldet sich der Jäger wieder: 'Ist erledigt. Was soll ich jetzt tun?" Der britische Psychologe Richard Wiseman erklärte, der Witz um die Jäger spreche offenbar jede Gruppe der Gesellschaft an. Im Dezember hatten er und seine Mitarbeiter von der Universität Hertfordshire in Südengland einen Zwischenstand bekannt gegeben, bei dem noch ein Witz um den Detektiv Sherlock Holmes und seinen Assistenten Doktor Watson in Führung gelegen hatte. "Die Resultate deuten darauf hin, dass Menschen aus verschiedenen Erdteilen einen grundlegend anderen Sinn für Humor haben. Humor ist wichtig für die Kommunikation und je mehr wir darüber wissen, wie die Kultur des Menschen den Sinn für Humor beeinflusst, umso besser fällt die Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturen aus", erklärte Wiseman. Wisemans Team hat die Ergebnisse bereits in einem Buch veröffentlicht. Es ist bei Amazon erhältlich.
Datum: 05.10.2002
Quelle: pte online
