Trotzdem wissen wir alle: Was uns wirklich wichtig ist, vergessen wir nicht. Der Fussballfan vergisst mit Sicherheit das nächste Spiel seiner Mannschaft nicht. Das Abholen der Gewinnsumme beim Lotto Sechser würde wohl auch kaum vergessen werden. Aber wie peinlich ist es, wenn nahestehende Menschen unseren Geburtstag vergessen. Wenn der Ehepartner den Hochzeitstag vergisst. Ist solches Vergessen dann nicht ein Symptom einer inneren Haltung? Und die betroffene Person fragt sich: Was bedeute ich dem Andern eigentlich? Vor einigen Jahren wäre das nie passiert. Ich erinnere mich dabei an folgendes Ereignis. Mein Vater fuhr mit meiner Mutter zusammen auf dem Motorrad zu einer Geburtstagsfeier einer nahen Verwandten. Unterwegs mussten sie Benzin tanken. Nach dem Tanken fuhr Vater weiter und wunderte sich, wie schnell sein Motorrad auf einmal fuhr - ob es wohl am neuen Benzin lag? Bei den Verwandten angekommen staunte er nicht schlecht, als er merkte, dass seine Frau nicht da war. Kann man seine Frau so unmerklich auf dem Motorrad verlieren? Wohl kaum. Also fuhr er den Weg zurück und entdeckte sie ein wenig später. Sie lief mit energischen Schritten Richtung Geburtstagsfeier. An einer weiteren Fahrt auf dem Motorrad hatte sie kein Interesse. Vater hatte an der Tankstelle Mutter einfach vergessen, bzw. er dachte die sitzt wohl schon hinten drauf. So fuhr er einfach los, hörte über das Motorgeräusch hinaus ihr Rufen nicht und brauste seelenruhig seiner Frau davon. Diese Geschichte wurde in unserer Familie immer mal wieder erzählt. Und auch meine Mutter konnte später darüber lachen. -Vergessen ist menschlich Doch es ist nicht leicht akzeptieren zu müssen, dass man - auch bei lieben Menschen - doch nicht so wichtig ist, wie man es gerne hätte. Dass man auch von solchen vergessen werden kann. Das kann viel Schmerz verursachen. Die Enttäuschung sitzt dann tief und in solchen Momenten kann es unheimlich still um unser Herz werden. Wie bitter zu erleben: "Ich bin vergessen worden!" Vielleicht plagt Sie auch der Gedanke, vergessen zu sein in dieser Welt. Niemand fragt nach Ihnen, Sie bekommen keinen lieben Anruf, keinen Brief und auch Gott scheint sehr weit weg zu sein. Das tut weh. Doch eines kann ich mit Sicherheit sagen: Unser Gott hat Sie nicht vergessen! Er sieht Sie, wo immer Sie jetzt sind und er will mit Ihnen Gemeinschaft haben. Gott weiss, was es heisst, vergessen zu werden. Er wird täglich von Millionen vergessen, beleidigt und gelästert. Darum versteht er die Vergessenen dieser Welt. In der Bibel sagt Gott: Ich weiss, wo du wohnst, ich habe die Haare Deines Hauptes gezählt, ich kenne Deine Gedanken von ferne. Ich möchte Ihnen Mutmachen: bringen Sie Ihr Anliegen im Gebet vor diesen Gott. Er hört, er hilft, er schenkt neue Möglichkeiten echter Gemeinschaft.Was uns nahe liegt
Die Ehefrau vergessen
"Ich bin vergessen worden!"
Gott vergisst uns nicht
Datum: 14.09.2005
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel