Damaris, Margrit, Esther, Karin, Elisabeth...
Ich liebe solche Vorstellungsrunden! Ja, ich bin neugierig und schaue gerne ins Leben anderer Menschen hinein.
Verstellst du dich?
Ja, wer bin ich? Was bin ich? Wer bist du? Wie bist du zu dem geworden, was du heute bist? Bist du wirklich die Frau, die deine Umgebung wahrnimmt? Wagst du zu sein, wie und wer du bist, oder verstellst du dich? Bist du mal so, mal so – schlüpfst in Rollen, passt dich an, veränderst dich wie ein Chamäleon? Lebst du das Leben, das Gott für dich vorbereitet hat? Bist du ganz du selbst?
Setz dich doch zu uns in die Vorstellungsrunde! Denke darüber nach, was du anderen von dir sagen willst. Was ich da höre, bringt mich ins Grübeln. Mehrere Frauen, die noch in der «Kleinkindphase» stecken, nennen die Namen und das Alter ihrer Kinder. Sie erzählen, was für Freizeitbeschäftigungen sie haben (oder hätten, wenn die Zeit dazu ausreichen würde). Aber, das Erstaunlichste, sie vergessen zu sagen, wie sie selber heissen!
Immer die anderen
Wissen diese Frauen wirklich nicht mehr, wer sie sind? Haben sie vergessen, was ihnen Freude macht, sie beglückt? Im Alltag der Mütter dreht sich ja oftmals alles um die anderen:
- Mütter essen, wenn alle anderen die Mahlzeit schon begonnen haben.
- Mütter duschen entweder früh morgens oder spät abends.
- Mütter schlafen, wenn ihre Kinder endlich zur Ruhe gekommen sind.
- Mütter lassen die Zeitung ungelesen, den halben Kaffee in der Tasse kalt werden, zögern den Gang zum Arzt hinaus.
- Und manchmal vergessen Mütter sogar ihren Namen!
Worte für die Seele
Damaris, Margrit, Esther, Karin, Ursula, Elisabeth – wie schön diese Namen klingen! Gott selber liebt es, Menschen mit ihrem Namen anzusprechen. Er sagt: «Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.» (Jesaja 43,1b) Gott meint damit: Ich freue mich über dich. Dein Lachen erfreut mein Herz. Schön, dass es dich gibt! Ich möchte eine ganze Ewigkeit mit dir verbringen. Wie gut diese Worte meiner Seele tun!
Gottes Zuspruch
Liebe «Freundin», letztes Mal habe ich dich dazu ermutigt, einmal Pause zu machen. Dieses Mal möchte ich dich auffordern: Geh zu deinem himmlischen Vater! Denk daran, dass er dich bei deinem Namen ruft! Lass dich durch seine Liebe zu dir stärken! Wenn du dann wieder in den Alltag einsteigst und sich bald wieder alles um deine Arbeit und deine Kinder dreht, dann wünsche ich dir, dass Gottes Zuspruch dich trägt. Dann wünsche ich dir Kraft für deine Aufgaben, viel (De-)Mut zum Dienen, viel Freude und Erfüllung darin, Augen zum Strahlen zu bringen. Ich wünsche dir aber auch die nötige Gelassenheit, wenn ein Kind mit schmutzigen Schuhen Spuren auf deinem frisch geputzten Boden hinterlässt!
Und vergiss nicht: Mütter sind auch nur Menschen. Menschen, die ab und zu Zeit brauchen, um bei Gott aufzutanken. Sonst vergessen sie sogar ihren Namen!
Autorin: Helena Gysin
Datum: 23.10.2004
Quelle: Chrischona Magazin