Unihockey, Fun, Music – und viel mehr
In wenigen Monaten dürfte Unihockey in der Zahl der lizenzierten SpielerInnen (derzeit 25'000) Volleyball überholen und zur Nummer zwei der Schweizer Mannschaftssportarten aufrücken. Die vor einem Jahr hier ausgetragene WM hat dem jungen Sport mehr öffentliches Interesse gebracht.
Unihockey als Erfolgsrezept
Zum Unihockey-Boom unter christlichen Vorzeichen beigetragen wie kaum einer hat Hansjörg Kaufmann (58). Er stiess im evangelischen Jungscharen-Verband BESJ, zu dessen Pionieren er gehört, die Förderung des jungen Sports an. Heute, 25 Jahre später, steht er weiterhin an der Bande, wenn seine Boys und Girls dribbeln und den leichten Ball ins Tor slappen.
Einzigartig
Mit der Vielfalt der Angebote und der christlichen Stossrichtung ist die Fägt-ory einzigartig in der Schweiz (der Name wandelt Factory mit dem schweizerdeutschen Ausdruck für „es fegt“ ab). In einer alten Fabrikhalle zwischen Hinwil und Rüti im Zürcher Oberland eingerichtet, bietet sie Jugendlichen aus einem grossen Einzugsgebiet Spiel und Unterhaltung in einem geordneten Rahmen.
Finanziell kommt das Zentrum knapp über die Runden. Für zwei Drittel der Ausgaben (50 Ehrenamtliche, bloss 350 Stellenprozente!) ist es auf Spender und Sponsoren angewiesen. Das letzte Jahr wurde mit schwarzen Zahlen abgeschlossen; derzeit operiert man im roten Bereich.
Fun, Music and Drinks
An diesem Wochenende wurde die Unihockey-Saison der BESJ-Liga (vier Alterskategorien für Kinder und Teenies) mit dem Finalturnier abgeschlossen. In der Open-Kategorie (ab 16 Jahren) spielten 15 Teams in dieser Saison um den Sieg. Es gewann die „Lachen Selection“; ihr Nati-A-Spieler stach mit Übersicht und Präzision heraus. Laut Hansjörg Kaufmann treffen in der Open-Kategorie solche Plauschmannschaften und BESJ-Equipen zusammen.
Erfolgreiche Sektion im Nati-A-Club
Für jene, die es ganz ernst meinen, hat die Fägt-ory vier Teams, die im Nationnalliga A-Club UHC Uster eine eigene Sektion bilden. Mit Erfolg: Die C-Junioren wurden eben Regionalmeister, die B-Junioren Zweite. Kaufmann könnte aus dem Reservoir der Fägt-ory sechs lizenzierte Teams bilden – wenn sich Trainer für sie finden würden.
See you again!
Doch die Fägt-ory lebt nicht bloss an Turnierabenden, und nicht bloss vom Unihockey. Als drogenfreies, betreutes Freizeitzentrum steht sie Jugendlichen aus der ganzen Region zu bestimmten Zeiten offen. Eine Streetdance- und Hiphop-Gruppe musste aufgelöst werden, sagt Hansjörg Kaufmann mit Bedauern – nicht aus mangelndem Interesse, sondern wegen Abgang der Trainerinnen.
Mega-Parties und eine evangelistische Kreativ-Woche
Im unteren Geschoss des früheren Fabrikgebäudes drehen Inline-Skater ihre Runden. Im Advent und vor Karfreitag lädt das Jugendsportzentrum zu Mega-Parties, an denen die Einladung von Jesus zu einem erfüllten Leben im Zentrum steht.
Das Highlight des Jahres ist für den quirligen Chef die Teeniewoche HighWäg, die im Oktober zum fünften Mal über die Bühne gehen soll. Letzten Herbst fanden sich 60 Jugendliche zum Camp ein. Sie organisierten fünf Abende, luden Gleichaltrige dazu ein und gestalteten sie (zusammen mit einem Referenten) gleich selbst.
Mehr als Muskelaufbau: geistlicher Input im Training
Mit dem Unihockey in Dürnten und vier umliegenden Orten trainieren 140 Kinder (die jüngsten sind 5) und Jugendliche Unihockey. Die Mehrheit kommt nicht aus kirchlich engagierten Familien. Bei jedem Training bekommen sie etwas aus der Bibel zu hören. Als Trainer engagiert Hansjörg Kaufmann bekennende Christen, weil er will, dass die Jugendlichen an Vorbildern reifen können.
Und er hat weitere Träume, von denen einer nächstens Realität wird: Unihockey und christlichen Glauben in Ländern in Übersee miteinander unter die Leute zu bringen…
Datum: 24.05.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch