Kommunikation
Haben Sie ’was zu sagen?
Kommunikation bedeutet nicht einfach „Sprechen“. Es ist ein Dialog zwischen zwei Menschen, die sich austauschen, und beinhaltet auch Gestik, Stimmlage und Lautstärke. Und Zuhören.
Das Wort selber kommt aus dem Lateinischen. „Communicatio“ bedeutet dort „Mitteilung, Unterredung“. Es gehören also tatsächlich mindestens zwei Leute dazu; zwei, die einander etwas zu sagen haben und auch aufeinander hören. „Zu viele Menschen machen sich nicht klar, dass wirkliche Kommunikation eine wechselseitige Sache ist“, schreibt der amerikanische Auto-Manager und Unternehmensberater Lee Iacocca.
Es gibt verschiedene Kommunikationstypen
- Der Psychologe fragt nach, analysiert und beobachtet. Er verwendet die Worte: „Es verhält sich so …“ – „Ich weiss, was du denkst ...“ – „Lass mich erklären, warum du das getan hast ..."
- Der Kritiker spricht oft pessimistisch und negativ. Er erkennt gerne die Probleme bei Vorschläge, bringt aber selber keine eigenen Anregungen. Zu seinem Repertoir gehören: „Das wird nicht gehen …“ – „Das ist keine gute Idee ...“ – „Das wird nicht funktionieren …“
- Der Besänftigter will es jedem recht machen, sucht Harmonie und vermeidet möglichst Auseinandersetzungen. Er kommuniziert mit Worten wie: „Ist schon gut!“ – „Komm, sei friedlich!“ – „Halb so schlimm!“
- Der Richter hat sein Urteil immer parat. Er operiert mit den Worten: Das war aber nicht klug von dir! Der Richter schaut auf andere herab, macht selber niemals Fehler und kann sie bei anderen nachvollziehen.
- Der Alleswisser hat einen Hang zu Spott und Sarkasmus, den er irrtümlich für Humor hält. Solche Kommunikationstypen fallen anderen ins Wort und lassen sie nicht ausreden.
- Der Moralist bescheinigt seinem Gegenüber gerne, dass man dies und das nicht hätte tun sollen. Seine Aussagen enden oft in langatmigen Vorträgen. Christen überdecken diese Schwäche mit Bibelzitaten und frommen Sprüchen.
Haben Sie Ihren Kommunikationstyp gefunden? Sicherlich ist es nicht möglich, die damit verbundenen negativen Eigenschaften gleich abzustellen. Aber gehen Sie das Ganze mit Humor an. Und mit einigen hilfreichen Tips.
Kommunikation mit Kindern
Kinder haben ein ausgeprägten Sinn dafür, ob sich jemand ihnen ganz zuwendet oder ob er nur teilweise zuhört. Kommunizieren Sie also immer richtig mit Ihrem Kind, es fördert die Beziehung und macht allen Spass.
- Achten Sie bei Ihrem Kind auf nonverbale Botschaften wie Gesichtsaudruck, Gestik, Körperhaltung.
- Fahren Sie Ihre Fühler aus. Wenn Kinder nicht mehr kommunizieren, stimmt etwas nicht.
- Gute Zuhörer wiederholen zum Teil die Worte der Kinder, fassen zusammen: „Du meinst also …“ – Oder „Habe ich das jetzt richtig verstanden?“
- Stellen Sie gute Fragen, die nicht einfach mit ja oder nein beantwortet werden können. Zum Beispiel: „Was habt ihr heute in der Schule gemacht?“ statt „Hattest du Spass in der Schule?“
- Erzählen Sie Ihrem Kind auch von sich. Kommunikation ist ein Austausch von Informationen, meinte schon Lee Iaccoca.
- Wenn Kinder nicht reden wollen, akzeptieren Sie auch das und warten Sie den richtigen Moment ab.
Kommunikation an Partys, mit Freunden, im Alltag
- Benutzen Sie Ihre Augen und Ohren in Gesprächen. Schauen Sie Ihr Gegenüber an und benutzen Sie Ihre Gesichtsmuskeln. Mimik ist in Gesprächen sehr wichtig. Ein Lachen lockert die Atmosphäre und bringt Sie dem Gesprächspartner näher.
- Gute Kommunikatoren sehen die Dinge von verschiedenen Seiten, nicht nur von einer, und können das auch mitteilen.
- Gute Kommunikation gründet auf einer enthusiastischen Basis. Seien Sie, wenn möglich, positiv und sehen Sie das Gute.
- Sprechen Sie nicht immer über sich selber. Fragen Sie Ihren Gesprächspartner, wie es in seinem Leben aussieht. - Gute Kommunikatoren versuchen sich in die Position des andern zu versetzen. Damit bekunden sie Anteilnahme und Einfühlungsvermögen.
- Humor darf in einem lockeren Gespräch nicht fehlen. Auch wenn es einmal hart auf hart geht – Humor kann Wogen glätten.
Kommunikation mit Geschäftspartnern
- Bereiten Sie sich vor der Sitzung vor und schreiben Sie sich auf, was Sie sagen wollen.
- Achten Sie auf angemessene bequeme Kleidung (kein Acryl, weil es zu riechen beginnt). Unbequemes kann über Stunden sehr lästig werden.
- Wenn Sie sprechen sollen, warten Sie, bis sich alle auf Sie konzentrieren.
- Markieren Sie Präsenz, sonst werden Sie schnell übergangen.
- Lassen Sie sich nicht ständig reinreden. Wenn Sie sprechen, dann sollen andere schweigen.
- Schauen Sie ihre Gesprächspartner an und kleben Sie nicht an der Vorlage
- Sprechen Sie immer ruhig. - Spielen Sie nicht mit dem Kugelschreiber oder der Brille.
- Sitzen Sie aufrecht und bekunden Sie immer Interesse an den Verhandlungen, auch wenn diese Stunden dauern.
- Bleiben Sie immer bei der Sache und bestehen Sie auch anderen gegenüber freundlich darauf, dass man beim Thema bleibt.
- Treiben Sie eine Sache voran – vorausgesetzt, Sie sind dazu befugt. Es gibt nichts Schlimmeres für alle Beteiligten als stundenlange Sitzungen ohne wirkliche Entscheidungen.
Datum: 04.08.2006
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch