Franklin Graham predigt in Vietnam
Der 70-jährige Graham, Präsident und CEO der Billy Graham Evangelistic Association (BGEA), wird am Samstag, den 4. März und Sonntag, den 5. März während des Spring Love Festivals in der Phu Tho Sports Facility in Ho-Chi-Minh-Stadt die Botschaft des Evangeliums verkünden.
Historisches Ereignis
«Ich bin dem stellvertretenden Premierminister und der Regierung dankbar, dass sie mir erlauben, ein zweites Mal nach Vietnam zu kommen und zu predigen», sagte Graham, der im Dezember 2017 in Hanoi gepredigt hat, in einer Erklärung. «Ich freue mich darauf, im wunderschönen Ho-Chi-Minh-Stadt mit mehr als 300 Gemeinden für das Spring Festival of Love zusammenzuarbeiten. Alle sind herzlich eingeladen, an diesen kostenlosen Veranstaltungen teilzunehmen, bei denen ich eine Botschaft von Gottes Liebe für die Menschen in Vietnam verkünden werde.» Im Jahr 2017 hatten über 4500 Menschen eine Entscheidung getroffen, Jesus nachzufolgen.
In der Vergangenheit haben evangelikale Kirchen in Vietnam die Erlaubnis erhalten, während der Oster- und Weihnachtszeit Veranstaltungen abzuhalten. Das «Spring Festival of Love» ist ein historisches Ereignis: Zum ersten Mal genehmigt die Regierung eine evangelistische Veranstaltung mit einem ausländischen Redner ausserhalb eines religiösen Feiertags, so die BGEA.
Positive Rolle der Kirchen bei COVID
Graham nahm an mehreren Treffen mit vietnamesischen Beamten teil, bei denen er über die Vielfalt der Religionen im Land und die Unterstützung der Regierung für die Religionsfreiheit sprach.
Dr. Vu Chien Thang, stellvertretender Direktor des Innenministeriums und des Regierungsausschusses für religiöse Angelegenheiten, erzählte Graham auch, wie hilfreich die Kirchen während der COVID-19-Pandemie waren. In einer Zeit, wo viele um ihr Leben fürchteten, brachten Pastoren Nahrung und kümmerten sich um isolierte Menschen.
So breite Trägerschaft wie noch nie
Die Evangelisation wird mit Begeisterung erwartet. Mehr als 900 Pastoren und Kirchenführer aus 60 Konfessionen und Denominationen nahmen an einer Vorbereitungsveranstaltung teil. Nach Angaben der örtlichen Verantwortlichen war es das erste Mal, dass so viele konfessionelle Führungskräfte unter einem Dach waren.
«Das sind die Türen, die Gott gerade für die Kirchen öffnet, damit sie zusammenkommen können», sagte Derek Forbes, Asien-Leiter der Billy Graham Evangelistic Association (BGEA). «Es ist eine ganz besondere Zeit, in der wir uns im Augenblick befinden.»
Öffnung im buddhistischen Land
Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon, ist mit neun Millionen Einwohnern die grösste Metropole Vietnams, Tendenz steigend. Die Mehrheit der Vietnamesen glaubt an Geister und Gottheiten; rund 20 Millionen praktizieren den Buddhismus, 80 Prozent bekennen sich als Atheisten. Man schätzt sechs Millionen Katholiken und eine halbe Million Protestanten (etwa 0,5 bis 1%). Die Verfassung Vietnams sieht generell eine Religions- bzw. Glaubensfreiheit vor.
Beobachter sehen in den letzten Jahren positive Veränderungen in Vietnam. Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat hat sich verbessert; viele Christen schreiben das Gottes Eingreifen zu. Gott wirke besonders unter den jungen Menschen; viele seien offen und suchen ihn. Wenn auch buddhistische Tempel an Zahl und Grösse bei weitem dominieren, gibt es in Vietnam immer mehr evangelische Kirchen und kleine Hausgemeinden.
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Datum: 04.03.2023
Autor:
Reinhold Scharnowski
Quelle:
Livenet / CBN News / Billi Graham Evangelistic Association