Zehntausende geflüchtet

Konflikt in Berg-Karabach: Pastoren bitten um Gebet

Eine armenische Mutter mit ihrem Kind
Zehntausende Karabach-Armenier sind aus Angst um ihr Leben auf der Flucht. Während Pastoren vor Ort um Gebet bitten, versuchen Initiativen in Westeuropa, auf politischer Ebene Druck auszuüben.

Über 100’000 Menschen sind nach offiziellen Angaben seit der militärischen Offensive Aserbaidschans am 19. September aus Berg-Karabach nach Armenien geflohen, etwa die Hälfte lebt in Notunterkünften. Obwohl die Regierung Aserbaidschans eine friedliche Wiedereingliederung der Region versichert, fürchten die ethnischen Armenier, dass sie im Land nicht mehr sicher sind – die meisten von ihnen sind Christen.

«Es ist noch zu früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen», bilanziert Rolf Zeegers, der für die Organisation Open Doors weltweit Analysen und Einschätzungen zu Christenverfolgung macht. «Aber ich glaube, dass die Spannungen weiterhin anhalten. Wir wollen beten, dass unser Herr seine Kinder in der Region beschützt und dass sie Frieden finden.»

Pastoren bitten um Gebet

Christen gibt es auf beiden Seiten. Ein aserbaidschanischer Pastor bittet ebenfalls um Gebet, dass der Krieg ein Ende findet. «In jedem Stadtviertel gibt es tote Soldaten, auch aus unseren Familien. Und jetzt verlassen die Zivilisten das Gebiet…» Ein anderer Pastor erklärt: «Beten Sie vor allem, dass dieser Konflikt vollständig gelöst wird, dass es kein Blutvergiessen mehr gibt. Es gibt so viele Opfer… Beten Sie für diese Familien, dass der Herr sie tröstet.»

Deutsche Aussenministerin äusserte sich

Währenddessen wächst auch der Druck auf westeuropäische Regierungen und die EU. Nachdem der Zentralrat der Armenier in Deutschland in mehreren Briefen die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert und Demonstrationen organisiert hatte, forderte am 29. August Bundesaussenministerin Baerbock die aserbaidschanische Regierung auf, eine internationale Beobachtermission in Berg-Karabach zuzulassen.

Zwei Petitionen in der Schweiz

Auch in der Schweiz organisierte CSI International nach Beginn der Offensive eine Kundgebung. Zudem wurde eine Petition aufgesetzt, um den Bundesrat zum Handeln zu bewegen. Zuletzt hat nun auch die EDU Schweiz die Petition «Rettet Berg-Karabach» gestartet. Darin heisst es: «Wir sind nicht bereit, diese ethnische Säuberung in Berg-Karabach tatenlos hinzunehmen.» Die Aufforderung gilt Bundesrat Cassis, sich im UNO-Sicherheitsrat für das Selbstbestimmungsrecht der Karabach-Armenier einzusetzen. Zudem werden die Migros-Verantwortlichen aufgefordert, die Zusammenarbeit mit SOCAR zu beenden.

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Datum: 06.10.2023
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mission Network News

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