Kate Forbes vor Wahl

«Meine Wähler wissen von meinem Glauben»

Kate Forbes mit ihrem Mann
Am 27. März will Kate Forbes (32) die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon ablösen. Einmal mehr werden ihr in der Presse kritische Fragen gestellt, die nicht ihre Arbeit, sondern ihren Glauben betreffen.

Am Montag, 27. März will Kate Forbes zur neuen Regierungschefin Schottlands gewählt werden. Sie würde Nachfolgerin von Nicola Sturgeon, die seit 2014 an der Spitze der schottischen Regierung und der «Scottish National Party» steht.

Die Abgeordnete Kate Forbes amtet(e) als Kabinettssekretärin für Finanzen und Wirtschaft (eine Aufgabe, die als die zweithöchste im Kabinett angesehen wird). Zu einem zentralen Teil der Medienberichterstattung gehört nicht einzig ihre tadellose, umsichtige Arbeit im Finanzministerium, sondern auch ihr christlicher Glaube.

In die Mangel genommen

Gerade eben musste sich Kate Forbes verteidigen, weil sie die «Free Church of Scotland» besucht. In einem Gespräch mit «Sky News» wurde sie gefragt, warum sie sich für diese konservativere Kirche entschieden habe, während sie zuvor der eher liberal ausgerichteten «Church of Scotland» angehörte.

Um hinzugelangen, müsse sie nur die Strasse runter, lautete ihre Antwort; «es ist also die nächstgelegene Kirche. Ich wollte schon immer eine Gemeinde unterstützen, die vor meiner Haustür liegt.»

Eine Kluft

Und weiter: «Wie einige Ihrer Zuschauer vielleicht wissen, gibt es in Schottland eine kleine Kluft zwischen den Highlands und den Lowlands, wenn es um die Kirchen geht. In den schottischen Highlands, wo ich lebe, gibt es eine lange Geschichte der Freikirche.»

Die Frage, ob es sich dabei auch um andere Motive handeln könnte, wies Forbes zurück. «Ich habe in den sechs Jahren, in denen ich in der Politik an vorderster Front tätig bin, keine Anstrengungen unternommen, meinen Glauben zu verbergen. Alle meine Wähler wissen von meinem Glauben, und dennoch haben sie mich bei beiden Gelegenheiten mit einem höheren Stimmenanteil als alle anderen gewählt.»

Guten Staatshaushalt geschaffen

Weiter erläuterte Forbes: «In den letzten drei Jahren habe ich eine der vielleicht wichtigsten Aufgaben in der Regierung wahrgenommen, indem ich den Haushalt für alle Menschen in Schottland verwaltet habe. Mein Ansatz wäre also zu sagen: Schauen Sie sich meine Erfolgsbilanz an. Schauen Sie sich an, wie ich mich für ganz Schottland eingesetzt habe. Entscheiden Sie von diesem Standpunkt aus, wie ich mich wohl weiterhin darauf konzentrieren werde, um für ganz Schottland zu sorgen.»

Verschiedentlich sprach Kate Forbes über ihren christlichen Glauben und darüber, wie sie sich auf diesen stützt. Einige Medien haben die Frage aufgeworfen, ob jemand mit einem Glauben wie dem ihren für das Amt geeignet sei.

«Hoffe, das ist in pluralistischer Gesellschaft möglich»

In einem früheren Interview mit «STV News» äusserte sich Forbes zu Bedenken hinsichtlich ihrer religiösen Überzeugungen und deren Auswirkungen auf ihre politischen Ansichten. Dabei ging es um ihre Ansichten zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe oder dazu, ob es «Pufferzonen» vor Abtreibungskliniken geben sollte. Auf die Frage, wie sie gestimmt hätte, sagte sie: «Ich hätte im Einklang mit meinem Gewissen für eine Position gestimmt, die in den meisten grossen Glaubensrichtungen wie dem Islam, dem Judentum und so weiter vertreten wird.» Sie sehe die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau. Rechtlich gesehen akzeptiere sie die Homo-Ehe, jedoch nicht moralisch. «Ich hoffe, dass das in einer pluralistischen Gesellschaft möglich ist.»

«Pufferzonen» vor Abtreibungskliniken sehe sie nicht: «Ich denke, dass alle, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen, dies nicht leichtfertig tun.» Frauen sollten nicht «Angst und Belästigung» ausgesetzt werden.

Sie selbst vertritt eine lebensbejahende Haltung. In einem früheren Statement sagte sie, «dass der Massstab für wahren Fortschritt darin besteht, wie die Ungeborenen und unheilbar Kranken behandelt werden.»

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Datum: 25.03.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post / Premier

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