In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden im gesamten Deutschen Reich fast alle Synagogen geplündert und in Brand gesteckt. Etwa 7000 jüdische Geschäfte wurden vollständig demoliert und ausgeraubt. Man schätzt, dass in dieser Nacht 20-tausend Juden aus ihren Wohnungen herausgeprügelt und in Konzentrationslager verschleppt wurden. Auch die Synagoge in München brannte. Nach dem Krieg bauten die wenigen jüdischen Heimkehrer nur noch ein verstecktes Gebetshaus in einem Münchner Hinterhof. Inzwischen ist die Gemeinde aber auf 9-tausend Mitglieder gewachsen. Die neue Synagoge soll, laut Charlotte Knobloch nicht nur mehr Platz bieten, sondern auch bewusst ein Zeichen setzen, nun endlich wieder ein religiöses Zentrum in der Stadt zu haben. Der neue Bau soll mehr sein, als ein Gebetshaus: ein Kindergarten, eine Schule, geöffnet auch für Nicht-Juden, ein koscheres Restaurant. Über allem steht, dass sich Menschen verschiedener Religionen friedlich begegnen. In einem Jugendzentrum soll nicht nur über die Vergangenheit diskutiert werden. Wichtiger sind Gegenwart und Zukunft. "Ich kann die Freude über diese Begegnungsstätte gar nicht ausdrücken, mir fehlen die Worte", so Charlotte Knobloch. "Ich erinnere mich so gut an die Angst, die meine Kindheit geprägt hat. Umso mehr freue ich mich, genau in dieser Stadt Raum zu sehen für die jüdische Gemeinschaft. Es tut gut zu sehen, dass die Staatsspitze, die Kirchen, die Medien auf unserer Seite stehen. Wir wollen uns für ein Miteinander einsetzen." Tag der Eröffnung, ein bewusst gewähltes Datum
Neues Zuhause
Begegnung und Frieden zwischen den Kulturen
Datum: 09.11.2006