Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Kontinuierliche Hilfe durch christliche Werke

Neue Bettwäsche für Dorfbewohner in der Ukraine
Am 24. Februar 2022 wurde das zur Tatsache, worüber viele bereits seit Wochen spekulierten: Die russische Invasion in die Ukraine begann. Und heute, ein Jahr später, ist kein Ende in Sicht.

Die lokalen Partner des Missionsbundes Licht im Osten organisierten innert Stunden die ersten Soforthilfemassnahmen: Lebensmittel verteilen, Flüchtlinge beherbergen und Menschen aus den Krisengebieten evakuieren. Innert wenigen Tagen rollte auch die Hilfe aus der Schweiz an. Dank der grossen Solidarität konnte Licht im Osten im vergangen Jahr starke Hilfe leisten.

Ein Augenschein im Kriegsgebiet

Warwara erlebt diese tatkräftige Hilfe. Ihr Zuhause liegt in Balaklia, momentan 100 Kilometer von der Kriegsfront entfernt. Die Stadt im Gebiet Charkiw war während fünf Monaten von russischen Truppen besetzt. Noch heute wird dieses Gebiet immer wieder von Raketen getroffen. Das Haus der Witwe ist zerstört. Sie lebt nun in der Sommerküche eines Nachbarn. Wegen der vielen Angriffe konnte sie ihr Gemüse nicht ernten. Jetzt neigt sich der Winter dem Ende zu und Warwaras Vorräte ebenfalls. Unser lokaler Partner bringt ihr Kartoffeln. Warwara dankt: «Ich habe kein Zuhause mehr, keine Vorräte und weggehen ist auch nicht möglich. Die ganze Umgebung ist vermint. Vielen Dank, dass Sie uns helfen!»

Die Soforthilfe geht weiter

Matthias Schöni, der Geschäftsleiter von Licht im Osten, betont: «Seit vielen Jahren dürfen wir auf zuverlässige Partner in der Ukraine zählen. Unsere Partner und ihre Teams sind wahre Helden! Dank dem bestehenden Netzwerk vor Ort können wir weiterhin gezielt helfen. Im Januar 2023 war ich in der Ukraine und traf unsere Partner, um die nächsten Schritte unserer Soforthilfe zu planen!» Monatlich verteilen die Partner des Missionsbundes 10'000 Lebensmittelpakete. Im Februar / März sollen in den vier Nothilfezentren in Ternopil, Uman, Saporischschja und Charkiw 5'000 neuen Bettdecken weitergegeben werden. Im März werden 100 Tonnen lokal eingekaufte Kartoffeln verteilt. Im März / April folgt dann die Verteilung von 2'000 Hygiene-Sets mit den wichtigsten Hygienear-tikeln.

Auch die Gesundheit der lokalen Partner und ihren Helfern liegt Licht im Osten am Herzen. Missionsleiter Matthias Schöni erzählt: «Unsere fleissigen Partner sind müde – müde vom Krieg. Deswegen wollen wir den Helfern eine Woche Erholung im Westen der Ukraine ermöglichen. Sie sollen sich ausruhen und neue Kraft tanken. Ohne unsere mutigen Freunde in der Ukraine können wir den Menschen in Not nicht helfen!»

Hilfe und Gemeindewachstum

Hilfe von Samaritan's Purse

Auch andere christliche Werke sind ein Jahr nach Kriegsausbruch in der Ukraine tätig. Etwa die christliche Hilfsorganisation Samaritan's Purse unterstützte in den vergangenen zwölf Monaten bis zu zwölf Millionen Menschen. So wurden laut Bericht 58'800 Tonnen Lebensmittel verteilt, wöchentlich fänden Hilfsgüterflüge statt. Die Hilfsgüter werden dann über Polen in die Ukraine gebracht. «Die enorme Spendenbereitschaft insbesondere in den ersten Monaten hat es uns ermöglicht, umfassende Hilfe zu leisten», berichtet Vorstand Sylke Busenbender.

Das umfassende Engagement der Christen im Land führe bei aller Sorge und Verzweiflung in der Bevölkerung auch dazu, dass eine wachsende Zahl von Ukrainern sich dem Glauben zuwendeten, berichtet Samaritan's Purse. «Wir hören von Gemeinden, die auf einmal doppelt bis dreifache Besucherzahlen haben, obwohl sie auch durch die Fluchtbewegungen angestammte Gemeindemitglieder verloren haben», so Busenbender.

Bemühungen gegen Kriegsverbrecher

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verurteilte zum Jahrestag des Kriegsbeginnes die russischen Kriegsverbrechen aufs Schärfste und forderte unter anderem, den Raktenbeschuss sofort einzustellen. «Der 24. Februar wird für immer als Datum einer nicht mehr für möglich gehaltenen Barbarei in die Geschichte eingehen. (…) Putin kann die Ukraine nicht erobern, er kann sie aber zerstören», so IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm.

Mit Unterstützung der Vereinten Nationen habe die IGFM-Ukraine ein Netzwerk errichtet, über das tausende besonders bedürftige Menschen Hilfsgüter erhielten. Die IGFM unterstützt zudem die internationalen Bemühungen, die Verantwortlichen für die russischen Menschenrechts- und Kriegsverbrechen vor ein internationales Gericht zu bringen.

Zu den Webseiten:
Licht im Osten
Samaritan's Purse
IGFM

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Datum: 24.02.2023
Autor: Matthias Schöni
Quelle: Licht im Osten

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