Familie und Staat

Papst fordert wirksameren staatlichen Schutz der Familie

Papst Benedikt XVI. hat zu einem wirksameren staatlichen Schutz der Familie aufgerufen. «Der Staat ist aufgerufen, die besondere Identität der Familie, die auf der Ehe gründet und für die Weitergabe von Leben offen ist, anzuerkennen».
Familie

Der Papst sprach dazu am Samstag (2.6.12) am katholischen Weltfamilientreffen in Mailand. Vor Teilnehmern und Politikern sagte er, der Staat müsse auch das Recht der Eltern auf eine «freie Erziehung» der Kinder gemäss ihrer Überzeugungen garantieren. Ein Staat der dies nicht gewährleiste, werde den Familien nicht gerecht, so Benedikt. Ebenso müsse er sich für den Schutz des Lebens einsetzen und dessen «willkürliche Unterdrückung» verhindern.

Verankerung der Gesetze im Naturrecht

In seiner grundsätzlichen Ansprache forderte der Papst eine Verankerung der staatlichen Gesetze im Naturrecht. Die Überwindung des konfessionellen Staates dürfte nicht zu einer Gesetzgebung führen, die sich ausschliesslich nach Mehrheitsverhältnissen richtet. Eine solche könne keine ethischen Massstäbe hervorbringen, so das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.

Benedikt XVI. hob hervor, dass die Freiheit des Einzelnen zentrales Element jedes politischen Gemeinwesens sein müsse, in dem Staat und Kirche getrennt seien. Die Freiheit sei kein Privileg für einige wenige, sondern ein «wertvolles Recht» aller. Es gelte, zu gewährleisten, dass jeder seine Vorstellungen vom gemeinsamen Leben im gegenseitigen Respekt für den Anderen und im Rahmen der jeweiligen Gesetze vortragen könne. Freiheit bedeute jedoch nicht eine Willkür des Einzelnen, sondern dass jeder Verantwortung trage.

Politik im Dienst des Gemeinwohls – eine Form der Nächstenliebe

Dies im Sinne des Gemeinwohls zu gewährleisten, sei Aufgabe der Politik. Politiker, die sich ganz in den Dienst des Gemeinwohls stellten «adelten» die Politik zutiefst und erhöhten sie zu einer Form der Nächstenliebe, sagte der Papst.

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Datum: 05.06.2012
Quelle: Kipa

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