Hoffnung in harten Zeiten

30'000 Bibeln in Venezuela verteilt

Rund 2'200 Gemeinden in Venezuela beteiligten sich an der Verteilung von fast 30'000 spanischsprachigen Bibeln, welche die Bibelgesellschaft «LifeWay» spendete – unter anderem an Gefangene und Bedürftige. 
«LifeWay» verteilt mit der Hilfe vieler Gemeinden Bibeln in Venezuela (Bild: Baptist Press)

Irgendwo in einem venezolanischen Gefängnis hat Luis (Name geändert), ein 26-jähriger Häftling, kürzlich neues Leben erhalten, nachdem er sein Vertrauen auf Christus gesetzt hat. Gestärkt wurde sein neu gefundener Glaube zu einem grossen Teil durch eine neue Bibel, die er von «LifeWay» und einer Partner-Organisation erhalten hatte.

Von Oktober bis Dezember 2020 wurden rund 30'000 Exemplare verteilt, was eine grössere Herausforderung bedeutete: Treibstoffmangel und COVID-19-Beschränkungen behinderten die Verteilung.

Dennoch wurden Hunderte von Dienstpartnern mobilisiert: 2200 christliche Gemeinden in 19 venezolanischen Bundesstaaten brachten das Buch der Bücher zu Menschen, die zuvor keine Bibel besassen – Menschen wie Luis.

«Gott verändert Leben»

«Ich hatte keine Bibel. Sie ist ein Geschenk, mit dem ich nie gerechnet habe», schrieb Luis. «Es ist etwas Wunderbares, das ich wirklich zu schätzen weiss. Ich bin gerührt, wenn ich sehe, wie die Hand Gottes durch Euren Dienst wirkt. Die Aufmerksamkeit, die Sie uns hier im Gefängnis schenken, erscheint mir unglaublich, denn ich weiss, dass Gott in der Lage ist, Leben zu verändern.»

Bei Kosten von etwa sechs Monatslöhnen ist eine Bibel ein Luxus, den sich die meisten Venezolaner nicht leisten können, berichtet «Baptist Press». «Ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeit seit den Anfängen von LifeWay ist es, der Gemeinde zu dienen, wo auch immer sie sich befindet, und nach dem besten Weg zu suchen, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden», sagt César Custodio, LifeWays spanischer Vertriebs- und Marketingdirektor. «Im Laufe der Jahre haben wir Ländern wie Venezuela durch unsere kommerziellen Partner gedient. Dies war jedoch eine Mission, die aufgrund der Situation, die dieses schöne Land in den letzten Jahren durchgemacht hat, kompliziert war.»

Verschiedene Editionen

Verteilt wurden verschiedene Editionen, zum Beispiel solche mit Grossdruck für ältere Menschen oder Studienbibeln für Pastoren, die noch keine entsprechenden Werke besassen. Oder eine «Colormax»-Ausgabe für Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren aus wirtschaftlich schwachen, christlichen Familien oder Neugläubige, die keine Bibel besassen.

Aufgrund von Transportschwierigkeiten sind einige Teenager kilometerweit gelaufen, um ihre erste Bibel zu erhalten. In den Bundesstaaten Zulia und Amazonas konnten zwei indigene Gruppen – die Wayuu und die Piaroa – Bibeln erhalten.

Kirchenleiter aus allen Bundesstaaten drückten ihre Wertschätzung für die Bibeln aus, die just zu dem Zeitpunkt eintrafen, als sich die humanitäre Krise in Venezuela verschärfte und die Inflationsraten in die Höhe schnellten.

Hoffnung verbreiten

Während die Wirtschaftskrise härter wird und sich die Covid-19-Pandemie im Land ausbreitet, geben diese Bibeln den Gemeinden ein Werkzeug an die Hand, um ihre Nachbarn und Freunde mit der Hoffnung zu erreichen, die nur in Jesus Christus zu finden ist – dieselbe Hoffnung, die Luis trägt, der mittlerweile anderen Menschen in «seinem» Gefängnis von seinem Glauben erzählt.

«Wie konnte ich mir vorstellen, in diesem Gefängnis ein neues Leben zu beginnen?», schrieb er in seinem Dankesbrief. «Aber als ich zu Christus fand und ihn kennen lernte, gab er meinem Leben einen neuen Sinn. Danke für das Essen und die Medizin, die Sie bereitstellen, und für diese Bibel. Ich habe mich von Jesus geliebt gefühlt, und ich weiss, dass andere Kollegen von mir hier im Gefängnis dasselbe empfunden haben.»

Zur Webseite:
LifeWay

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Datum: 31.12.2020
Autor: Joy Allmond / Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press / Übersetzung: Livenet

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