Einfluss akzeptieren

81 Prozent aller Beziehungen, die diesen Faktor nicht beachten, scheitern

Der Arbeitszweig «familylife» von Campus für Christus gibt Beziehungsimpulse für Wenigleser, die sogenannten familylife-FIVE. Im aktuellen Blog geht es um den Einfluss der Partnerin oder des Partners bei Entscheidungen.
Paar
John Gottman

Nael würde gerne nächste Saison wieder eine Juniorenmannschaft des Dorfvereins trainieren. Ihm macht es Spass und er hat ja auch schon einige Jahre Erfahrung als Coach.

«Ich würde gerne meine Frau miteinbeziehen»

Als ihn die Präsidentin des Clubs nun fragt, ob er sich vorstellen könnte, auch nächstes Jahr wieder ein Team zu übernehmen, antwortet er ihr, dass er das gerne noch mit seiner Frau besprechen würde. Die Präsidentin ist etwas irritiert und fragt ihn, ob er denn nicht selbst entscheiden könne, was er in seiner Freizeit machen wolle. «Könnte ich schon», sagt Nael, «aber ich würde gerne meine Frau in diese Entscheidung miteinbeziehen.»

Der Paarforscher John Gottman kennt unfassbar viele Faktoren, die zu einer problematischen oder zu einer starken Beziehung führen. Er sieht es als seine Lebensaufgabe, Paare zu studieren und festzuhalten, welche Verhaltensweisen und Eigenschaften im Zusammenhang mit Scheidungen stehen und welche zu lebenslang glücklichen Ehen führen. Hier will ich einen der weniger bekannten Faktoren besonders hervorheben. Dieser Faktor hat einen besonders starken Einfluss auf die Beziehung. 81 Prozent aller Beziehungen, bei denen diese Eigenschaft nicht zu finden ist, werden scheitern. Die Rede ist von der Beeinflussbarkeit. Den Einfluss des Gegenübers zu akzeptieren ist ganz entscheidend für das Gelingen einer Beziehung.

Die Gefühle des Gegenübers ernstnehmen

Ob man den Einfluss der Partnerin akzeptiert, zeigt sich beispielsweise beim Treffen von Entscheidungen. Sich bei Entscheidungen beeinflussen zu lassen bedeutet, die Meinungen und Gefühle der Partnerin in der Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Gelingt dies oder setzt sich jemand mit seiner vorgefertigten Meinung durch?

Wer sich nicht vom Partner beeinflussen lässt, versucht immer wieder, Konflikte zu gewinnen, statt das Beste für die Partnerschaft zu suchen. Die Strategien, um sich in Konflikten durchzusetzen, können sehr unterschiedlich sein und vom Eskalieren einer Diskussion bis zum Rückzug und Schweigen alles beinhalten.

Wer sich beeinflussen lässt, erhöht seinen Einfluss

Häufig greift eine Person zu diesen Strategien, weil sie Angst hat, Respekt, Macht und Einfluss zu verlieren. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wer sich beeinflussen lässt, gewinnt damit langfristig den Respekt des Gegenübers und erhält seinerseits auch Einfluss auf die Entscheidungen der Partnerin. Wer wie Nael handelt, tut seiner Beziehung etwas Gutes und erhöht die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass die Beziehung gelingen wird.

Die meisten Menschen wollen ihre Partnerin oder ihren Partner lieben und respektieren. Dies soll sich auch ganz praktisch darin zeigen, dass man den Einfluss vom Gegenüber in seinem Leben akzeptiert.

Next Level für Ihre Beziehung:

Fragen Sie Ihr Gegenüber, ob Sie sich beim Treffen von Entscheidungen von ihr/ihm beeinflussen lassen oder nicht.

Datum: 10.07.2019
Autor: Marc Bareth
Quelle: familylife.ch

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