Ex-Drogensüchtige: «Ich spüre, fühle, lebe!»
Was hatten Sie
vor ANR bereits alles versucht?
A.G.: Mit 17 Jahren – ich wurde mit 16 Jahren heroinabhängig – hatte ich
bereits zwei Entzüge mit Methadon. Dazu kamen einige warme und kalte Entzüge zu
Hause. Nach dem tiefen Fall mit intravenösem Konsum ging ich mit 18 Jahren für
20 Monate in eine Langzeittherapie und lebte total abstinent. Nach wiederholtem Konsum ein paar Jahre danach –
nebst mittlerweile 20 Jahren Psychotherapie – folgte trotz grossem Widerwillen ein
Methadon-Programm. Daneben konsumierte ich permanent Heroin. Die Ersatzdroge
hat es nie wirklich gebracht. Die Umstellung auf Kapanol und Sevrelong war für
den Moment gut, es brauchte keinen Beikonsum mehr von Opiaten. Trotzdem blieb
ich abhängig. Jedes noch so wenige Reduzieren verursachte solche körperlichen
Schmerzen und das Reissen, dass es mir niemals gelang, endlich von diesen
Suchtmitteln los zu kommen.
Waren Sie skeptisch gegenüber der Methode ANR?
Nein. Ich habe mich aber auch sehr ausführlich
darüber informiert. Als ich zu Daniel Beutler in seine Hausarztpraxis in Thun
kam für ein Erstgespräch, konnte er mir eigentlich nichts Neues über die
Methode erzählen.
Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Weil die Logik der Behandlung absolut Sinn macht
und einleuchtet. Es wird kein Entzug gemacht, wie bei anderen Verfahren –
sondern das natürliche Opiatsystem wird wieder hergestellt. Das heisst, dass
die Rezeptorstruktur, welche durch die externe Opiatzufuhr verändert wird,
während des Eingriffs reguliert wird. Danach ist man quasi kein Ex-Abhängiger,
sondern ein ganz normaler Mensch. Das hat mich beeindruckt und genau so habe
ich es erlebt. Das «Craving» bleibt aus. Die Entzugserscheinungen
werden in der Narkose abgefangen. Die Methode ist sicher. Für mich persönlich war es einfach der einmalige
Schritt, clean zu werden. Die Abhängigkeit zu beenden. Dieses ständige
Verlangen zu unterbrechen, welches mir das ganze Leben diktierte. Ich wusste,
auf dem herkömmlichen Weg schaffe ich es nicht. Diese Methode schien mir – nach
reichlicher Recherche – perfekt.
Wie war es, auf einmal von null auf 100 clean zu sein?
Brutal! Nicht, das «clean» sein. Das fühlte sich
genial an. Jedoch die Nebenwirkungen der Narkose am Anfang und die
Veränderungen. Ich war wie neu geboren. Ich spürte, fühlte und lebte. Alles,
was ich bis dahin nicht mehr kannte. Ich hatte keine Abhängigkeit mehr, kein
einziger Gedanke jemals daran. Nur noch ein freies, selbstbestimmtes Leben.
Erlebten Sie keine Entzugserscheinungen?
Nein, keine.
Weshalb würden Sie ANR heute bevorzugen?
Weil die Methode sehr sinnvoll ist. Sie hat bei mir
funktioniert, ich war über Jahrzehnte abhängig. Allem voran, weil es durch die
Neuregulierung der Opiatrezeptoren zu keinem einzigen Mal zu einer neuen Lust
gekommen ist, Opiate zu konsumieren. Ich fühle mich frei – das habe ich vorhin
niemals gespürt. Durch die ANR kann ich wieder arbeiten. Ich habe
keinen Suchtdruck, bin quasi ein neuer Mensch – ein Mensch, der seine positiven
inneren Eigenschaften für die Familie, Freunde, Arbeit und mein Hobby Musik geben
kann. Die ANR behandelt das Problem an den Wurzeln, nicht bei den
Auswirkungen!
Kennen Sie weitere Personen, die den Ausstieg vorher nicht schafften,
denen es nun aber dadurch gelungen ist?
Ja, Ursula B., bekannt geworden durch den DOK-Film «Zürich
Junkietown». Sie hat mich während der gesamten Zeit intensiv telefonisch
betreut. Sie wurde vor einigen Jahren erfolgreich therapiert durch diese Behandlung.
Nachdem Sie mithilfe von ANR – wohlgemerkt, nach Jahrzehnten der Sucht –
frei sein konnte, hat sie endlich gemacht, was sie wollte: Ski fahren,
sich selbst sein und für andere da sein. Eine wunderbare Person. Sie ist leider letzten September an den Folgen
eines medizinischen Eingriffs verstorben. Ich feiere ihre Jahre, die sie durch
die ANR geschenkt bekam.
Was ist
der Unterschied zu den herkömmlichen Entzügen?
Bei herkömmlichen Entzügen wird die Opiatzufuhr reduziert oder
eingestellt. Die Rezeptoren im Gehirn – die, welche die Opiate aufnehmen –
reagieren empfindlich darauf. Sie suggerieren dauernd den Hunger darauf – das
sogenannte Craving. Dieses führt in den meisten Fällen zu einer Wiederaufnahme
der Sucht. In dieser Situation kann ein Abhängiger das kaum ändern! Im Gegensatz dazu reguliert die ANR-Behandlung im Zuge der Narkose
dieses Ungleichgewicht neu. Das bedeutet, dass man diesen Hunger auf Opiate
nicht spürt. Das erleichtert die ganze Neugewinnung des Lebens. Das ist
einmalig und ich möchte es niemals missen.
Zur Webseite:
ANR Europa
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Datum: 06.01.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet