Eine Trägerin spannender Hüte
«Wer heute nicht da war, hat etwas verpasst!» Viviane Krucker-Baud spart nicht mit Komplimenten zum Tag der offenen Tür bei Livenet: «Es ist so gut zu sehen, wie alle fröhlich an der Arbeit sind und wie schön ihr es hier habt.» Die Livenet-Büros, ideal am Berner Hauptbahnhof gelegen, sind kein Neuland für sie: «Wir kommen als SEA-Team immer gern für Sitzungen hierhin.» Viviane ist Co-Generalsekretärin der Schweizerischen Evangelischen Allianz, zusammen mit Andi Bachmann-Roth.
Schöne Verknüpfungen
Im letzten Jahr hat es zwischen der Evangelischen Allianz und Livenet «schöne Kontakte» und eine deutlich intensivere Zusammenarbeit gegeben, wie Flo Wüthrich am Beispiel der gemeinsamen Verteilzeitung HOPE aufzeigt. «Wir hatten unsere eigene Zeitung, und irgendwann haben wir gemerkt, dass wir stärker auftreten können, wenn wir ein gemeinsames Projekt daraus machen», freut sich auch Viviane Krucker-Baud. Weitere Partner werden sich dem Projekt anschliessen – mehr Einheit, mehr Wirkung.
In allen Biotopen daheim
Viviane Krucker-Baud ist – neben ihrem SEA-Leitungsjob – Pfarrerin der Zürcher Reformierten Landeskirche. Aber sie hat keine Berührungsängste zu Freikirchen – nicht zuletzt aufgrund ihrer bunten Biographie: Der Vater ist reformiert, die Mutter aus der Pfingstgemeinde; zehn Jahre wirkte Viviane in Jungschar und Band in der FEG, studierte Theologie an der Uni, lehrt aktuell am Theologisch-Diakonischen Seminar TDS Aarau und engagiert sich im Vorstand von GO Schweiz. Eine Allianz-Frau, offenbar am richtigen Ort.
«Wir sind in grösserem Setting drin»
Hat sie bei immer mehr Kirchenaustritten Hoffnung für ihre Kirche? Viviane Krucker-Baud: «Wo das Evangelium gepredigt wird, wird Reich Gottes gebaut und Menschen kommen. Die Botschaft des Evangeliums hat auch heute noch Dynamis – ich erlebe es immer wieder, dass Menschen offen dafür sind.» Die Europäische Evangelische Allianz stellt zunehmend die (aus der anglikanischen Kirche stammenden) «5 Merkmale der Mission» in den Mittelpunkt: Lehre, Jüngerschaft, Barmherzigkeit, soziale Gerechtigkeit und die Sorge zur Schöpfung.
Ihr erstes Jahr im SEA-Vorstand hat ihr die Augen dafür geöffnet, «wie viele Leute im Reich Gottes arbeiten. Wir sind in grösserem Setting drin», ist sie sich bewusst. Ihr grosses Anliegen ist denn auch: «Wir müssen es zusammen machen – gemeinsam geht es besser.» Sie erlebe, dass auch die jüngere Generation für diesen Gemeinsamkeits-Gedanken sehr offen ist: «Wie die vier Freunde des Gelähmten packen wir alle zusammen an, um Menschen zu Jesus zu bringen.»
Sehen Sie sich den Talk mit Viviane Krucker-Baud:
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Datum: 08.12.2023
Autor:
Reinhold Scharnowski
Quelle:
Livenet