258 Millionen können sich nicht irren – oder doch?
Die Aufgabenstellung ist denkbar komplex: Den Song zu benennen, den man als Soundtrack des Lebens bezeichnet. Lange Jahre begleitet hat mich das Lied «Might As Well Be On Mars» von Alice Cooper. Im Teenager-Alter habe ich den Song mit einem Besen in der Hand vor dem Spiegel immer wieder performt; sicherlich zur Freude aller ist das Lied in meinem Kopf gelaufen und ich habe einfach die Lippen bewegt. Im Gegensatz zu anderen, neueren Songs von Cooper hat dieses Lied jedoch keinen christlichen Charakter; deshalb würde ich es letztlich – nach Auf- und Abwägen – doch nicht als Soundtrack des Lebens bezeichnen.
Rein zu dokumentarischen Zwecken sei das Lied an dieser Stelle verlinkt. Ein wichtiger Hinweis: Achten Sie darauf, dass Sie vor dem Abspielen das Fenster öffnen und die Lautstärke so eingestellt ist, dass auch Ihr Nachbar etwas davon hat – es wäre ein beklagenswerter Jammer, wenn ihre Mitmenschen dieses Kulturgut nicht in voller Länge und bei einem gut vernehmbaren Volumen kennenlernen dürften.
Oder zwei Interpreten aus Afrika?
Mittlerweile ist es so, dass aus Afrika überragende Anbetungslieder kommen. So begegnete mir vor einiger Zeit der Song «I Believe» von Jonathan Nelson. Das Medley dauert rund 7:30 Minuten und reisst mit. Das Video hat bereits 133 Millionen Views geerntet und es dürften noch zig Millionen dazu kommen. Persönlich habe ich es beispielsweise im Februar in Mombasa in Kenia in einem säkularen Restaurant gehört, wo es der DJ eingespielt hat. «So long, by by. Goodby to my pain and sorrow», singt Jonathan Nelson beispielsweise.
Ebenfalls ein Soundtrack der mich begleitet stammt von Israel Mbonyi. «Nina Siri» wurde innerhalb eines Jahres 67 Millionen Mal angeklickt. Weshalb? Klicken Sie es einmal an und die nächste Million Klicks für das Video ist garantiert. Die afrikanische Anbetungsfreude ist einfach mitreisend. Auch dieser Titel käme für den Soundtrack des Lebens in Frage.
Melodien entstehen
Und plötzlich taucht da ein ganz anderes Stück in meinem Hinterkopf auf. Und nun folgt das literarische Kunststück einer Überleitung von Alice Cooper zum gemischten Chor des Evangelischen Brüdervereins (EBV, heute Gemeinde für Christus GfC), in welchem ich vor rund 30 Jahren mitgesungen habe.
Ohne lange ins Grübeln zu kommen, mag man hier und da zwischen den beiden Interpreten bestimmte Unterschiede zu erkennen. Der augenfälligste liegt sicherlich in der Anzahl der Sängerinnen und Sänger. Ansonsten ist vieles ähnlich: Gehaltvolle, aneinandergereihte Worte werden zum Liedtext und durch das Höhen und Senken der Tonlage entsteht eine Tonfolge die zu einer Melodie wird.
Als helles Licht im Dunkeln blinkt…
Ein Lied, ein Soundtrack meines Lebens, ist das Stück «Es eilt die Zeit, die Stunden fliehn». Als ich im Alter von 19 Jahren den Entscheid für Jesus Christus gefällt habe, habe ich damals mehrere Jahre im gemischten Chor im EBV mitgesungen. Und es gibt verschiedene Stücke, die mir gelegentlich in den Sinn kommen. Es sind zeitlose Klassiker. Wie die tiefen, bewegenden Worte dieses Liedes. Wenn wir im Buch der Sprüche des weisen König Salomos lesen, könnten sie auch direkt aus seiner Feder stammen. Hier sei einfach die erste Strophe und der Refrain wiedergegeben:
«Es eilt die Zeit, die Stunden fliehn,
und niemand hält sie auf.
Auch deine Jahre gehn dahin,
wie schneller Wogen Lauf.
Komm, eh’ der letzte Tag versinkt
schon ist der Abend nah,
als helles Licht im Dunkel blinkt
das Kreuz von Golgatha.»
Es sind zeitlose Worte, die ermutigend zu Herzen gehen und die einem den Wert des Künftigen in Relation zum Gegenwärtigen aufzeigen.
Hören Sie sich hier das Lied an:
Datum: 14.12.2024
Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Livenet