Nur wenige Despoten gehen derart zielgenau gegen ihr eigenes Volk vor, wie Muammar Gaddafi, der sich selbst als «König von Afrika» gefällt, jedoch von den anderen arabischen Herrschern gern als «Politclown» bezeichnet wird.
Wären die Abgründe, die sich dahinter verbergen, nicht derart tragisch, hätte sich der Mann, der Libyen seit über 40 Jahren mit eiserner Hand regiert, den Titel «Schweizer Komiker des Jahres» redlich verdient: seine Idee vor der UNO-Vollversammlung vorgetragen, die Schweiz aufzulösen und an Deutschland, Frankreich und Italien zu verscherbeln liess damals ein müdes Lächeln zurück. Trotz der Komik - angesichts des jahrzehntelangen Terrors bleibt einem das Lachen im Hals stecken und verwandelt sich in einen Schrei der Verzweiflung.
Das Terrorregime dieses Despoten macht traurig und hinterlässt eine Ohnmacht. Seine Kritiker verschwanden in den Folterkellern des grimmigen nordafrikanischen Diktatoren und Andersdenkende hatten unsichtbar zu sein.
Dies äussert sich jetzt, wo der Alleinherrscher wo Gaddafi die Proteste auf brutalste Art und Weise zu unterdrücken versucht: Weit über 200 Menschen starben bei ihrem Streben nach Freiheit unter der eisernen Hand des Regims. Bis zum letzten Mann werde die Regierung kämpfen, sagte sein Sohn Saif al-Islam und drohte mit Bürgerkrieg; bisher hatte er im Westen als gemässigt gegolten.
Zurecht beschäftigt uns die Lage der geknechteten Libyer. Wir sind herausgefordert, in der dunklen Stunde der Nation für die Menschen zu beten und auch für eine positive Veränderung im Land. Und darin eingeschlossen ist auch Muammar Gaddafi. Jesus hat uns aufgefordert, auch für die (schlimmsten) Feinde zu beten und nicht bei der Kritik stehen zu bleiben, die nur Ohnmacht zurücklässt.
Wenn uns die Bilder der unheilvollen Akte der Gewalt erreichen, dann ist es durchaus verständlich, dass Hass und Wut in unseren Gedanken sind. Dass wir diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit anprangern ist richtig. Es entspricht durchaus dem Verständnis der Bibel, für die Unterdrückten die Stimme zu erheben.
Aber vergessen wir nicht, für alle Libyer zu beten - auch für Muammar und Saif al-Islam Gaddafi! Wenn Gott das Herz verändert, dann erfährt nicht nur sein Volk Freiheit, sondern auch das Herz von Muammar Gaddafi.
Den Gott kennenlernen, der alle Menschen liebt:
Beten tut gut
Den
Glauben entdecken
Mit Gott per Du
Datum: 22.02.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch