«Die Bibel so übersetzen, dass Gottes Herz spürbar wird»
«Wir lassen uns an den zwei Konferenztagen von Gottes lebendigem Wort neu anzünden», schreibt die Vineyard Zürich in ihrem Einladungsflyer zur Konferenz «500 Jahre Reformation – und was kommt jetzt?». Dazu hat die Gemeinde Dr. Brian Simmons eingeladen, der für seine englische Bedeutungsübersetzung der Bibel, die sogenannte «The Passion Translation», bekannt ist.
Die Kraft der Bibel draussen im Dschungel erlebt
Brian Simmons studierte Sprach- und Bibelwissenschaften. Nachdem er eine spektakuläre Bekehrung zu Christus erlebte, hörte Brian den Ruf von Gott, zu unerreichten Völkern zu gehen. Zusammen mit seiner Frau Candice und ihren drei Kindern verbrachte er dann als Gemeindegründer, Bibelübersetzer und Berater acht Jahre im tropischen Regenwald in Mittelamerika. Brian arbeitete dabei an der Paya-Kuna Übersetzung des Neuen Testamentes.
Nach ihrem Dienst im Urwald leiteten Brian und Candice 18 Jahre eine Gemeinde in Neuengland (USA). Seit 2009 ist er als Referent und Bibelkenner international engagiert. Er leitet als Hauptübersetzer das englischsprachige, dynamische Bibelprojekt «The Passion Translation» (tpt). Bis 2024 will er die ganze Bibel übersetzt haben.
Livenet hatte die Gelegenheit, sich per Videokonferenzgespräch mit Simmons zu unterhalten.
Livenet: Brian Simmons, wo und
wie genau haben Sie diese Liebe für die Bibel entdeckt?
Brian
Simmons: Ich war, wie erwähnt, als Dschungelmissionar tätig. Dort habe ich
erlebt, wie diese Menschen draussen im Urwald verändert wurden, als wir ihnen
das Wort Gottes in ihre Muttersprache übersetzten. Dies weckte eine
Leidenschaft in mir, das Herz Gottes durch die Bibel möglichst vielen Menschen
näherzubringen. Durch eine sehr klare göttliche Berufung erkannte ich, dass ich
die Verse der Bibel allesamt auf eine ganz neue Art übersetzen soll, welche
Gottes Leidenschaft für seine Menschen deutlicher herausstellt. Kurz: Wer «The
Passion Translation» liest, soll Gottes Herz spüren und wie leidenschaftlich er
sich um uns Menschen kümmert.
Wie gehen Sie denn mit dem
Spannungsfeld um, die Bibel emotionaler zu erzählen, aber doch möglichst beim
Originaltext zu bleiben?
Ich
würde es mal so beschreiben: Bei einer E-Mail von einem Freund verstehen wir
intuitiv, wie etwas gemeint ist, weil wir das Herz des Absenders kennen. Doch
lesen wir dasselbe Mail, diesmal von einer fremden Person geschrieben,
verstehen wir die Nachricht möglicherweise nicht. Wir versuchen also, in unserer
Übersetzung mehr Emotionen einfliessen zu lassen. So haben uns Leute schon die
Rückmeldung gegeben: «Jetzt verstehe ich die Bibel nicht nur, jetzt geniesse
ich es, die Bibel zu lesen, weil es mich emotional packt.» Aber wir nehmen
nichts vom Text weg. Das wäre ein Verstoss gegen Gottes Gebote.
Etwas Neues wie dieses Bibelübersetzungsprojekt
ruft meist auch Kritiker auf den Plan. War das bei Ihnen auch so?
Auf
jeden Fall. Ich habe schon über 400 Korrekturen an meiner Übersetzung
vorgenommen – viele davon dank meiner Kritiker! Kritiker machen mich zu einem
besseren Mann und zu einem besseren Übersetzer. Oft fragen mich Leute, wie nur
eine einzige Person die ganze Bibel übersetzen könne. Darauf sage ich, dass es
nur durch Gottes Gnade möglich sei. Gott gab mir dieses Mandat. Übrigens tun
Missionare draussen im Dschungel nichts anderes, wenn sie die Bibel in
die (Herzens-)Sprache eines Volkes übersetzen.
Hier spricht Brian Simmons über die «Passion Translation»:
Zur Webseite:
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Datum: 27.03.2018
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet