Flüchtlinge aus Tigray gründen 19 neue Gemeinden
Zehntausende haben aufgrund des Bürgerkriegs im Norden Äthiopiens, insbesondere in Tigray, die umkämpften Gebiete verlassen und sind in Richtung der Hauptstadt Addis Abeba geflüchtet. Dazu gehören auch viele Christen. Etwa Pastor T., ein Gemeindeleiter aus Tigray, der sich dort lange Zeit um Flüchtlinge aus dem benachbarten Eritrea kümmerte. Jetzt sind er und die Mitglieder seiner Gemeinde selbst Flüchtlinge geworden.
Schwierigkeiten und Taufen
Doch inmitten der humanitären Krise begannen sie sich auch in Addis Abeba um andere zu kümmern, obwohl die Christen von anderen Gruppen wie Muslimen und orthodoxen Christen nicht gerne gesehen sind. Pastor T. ist aber im regelmässigen Kontakt mit Eric Foley, der für The Voice of the Martyrs Korea tätig ist. Foley berichtet: «Er erzählt uns über die Gefahren und Schwierigkeiten. Aber auf der anderen Seite sendet er uns Fotos von Taufen, von den Kindern, denen er zu essen gibt und von den eritreischen Flüchtlingen, um die er sich weiterhin kümmert.»
19 neue Gemeinden
Laut Pastor T. kehren die Flüchtlinge nicht in ihre Heimatdörfer zurück, weil das Reisen sehr eingeschränkt ist und viele einfach nicht zurückreisen können. Doch durch die gelebte Nächstenliebe dieser Christen sind in den vergangenen Monaten 19 Gemeinden in Addis Abeba und Umgebung entstanden. Durch die schwierige Lage teilen die Christen alles – Wohnungen, Lebensmittel und anderes. «Durch die Fürsorge, welche die Christen aus Tigray ihren Nächsten entgegenbringen, haben muslimische und orthodoxe Äthiopier ihre Meinung über evangelische Christen geändert», so Foley.
Zum Thema:
Zuflucht in Hauskirchen: Aufatmen der evangelischen Christen in Tigray
Chaos in Tigray: 750 Tote bei Überfall auf Kirche in Äthiopien?
«Krieg der sozialen Medien»: Äthiopien: Bericht um Massaker Fake News?
Datum: 17.06.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN