Er suchte Kontrolle und Macht im Satanismus
Seine Kindheit war alles andere als einfach. Sams Vater war gewalttätig und alkoholabhängig, immer wieder musste er ins Gefängnis. Seine Mutter war drogenabhängig und zog Sam und seine Geschwister in einem alten Wohnwagen auf. «Eine meine frühsten Erinnerungen ist, wie Kakerlaken über mich krabbeln, während ich schlafe», erinnert sich Sam Bishop.
Drogen und Depression statt Liebe und Akzeptanz
Liebe und Akzeptanz bekam er nie. Mit vier Jahren kam er in Pflegefamilien, blieb aber nie lange – und zog so zwei Jahre lang von Familie zu Familie. «Ich dachte: 'Wenn mich niemand akzeptiert, dann bin ich es vielleicht nicht wert, akzeptiert zu werden.'» Mit 15 zog er zu seinem Vater. Von nun an waren Drogen, Alkohol und Depressionen Teil seines Alltags. Suizidgedanken kamen dazu – und weil er es nüchtern nicht aushielt, nahm er immer mehr Drogen und Alkohol zu sich.
Nach der Schule meldete er sich bei der Armee – doch nach nur zwei Monaten wurde er entlassen, weil er ständig Kämpfe und Konflikte startete. Erneut in der Wohnung seines Vaters, arbeitete er als Hausmeister. Täglich konsumierte er Meth und Heroin. Von Gott hatte er wohl mal gehört, doch war er überzeugt, dass Gott nur Menschen liebt, denen es gut geht. «Ich dachte, es ist viel zu schwer, es überhaupt zu probieren, weil Gottes Erwartungen viel zu hoch wären…»
Endlich die Kontrolle
Mit 19 lernte er eine Wicca-Hexe kennen – sie zeigte ihm jede Menge okkulter Rituale und New Age-Riten. Im Satanismus fand er endlich die Kontrolle und den Selbstwert, die er sich ersehnt hatte – das dachte er zumindest. «Wenn ich einen Zauberspruch sagte oder ein Ritual oder so was durchführte und dann anschliessend etwas passierte, dachte ich: 'Wow, ich habe die Kontrolle!' Ich liebte das Gefühl, Macht zu haben», erinnert sich Sam. «Ich hatte das Gefühl, dass ich die Welt und die Menschen um mich herum manipulieren kann. Ich hatte es satt, dass man auf mir rumtrampelt. Ich hatte es satt, dass mich niemand akzeptiert und liebt und so wollte ich die anderen dazu zwingen.»
Im Dezember 2018 schloss er einen Blutbund und übergab sich ganz Satan – doch im selben Moment wusste er, dass es ein Fehler war. «Ich spürte eine völlige Leere, ein Loch in mir, als ob da gar nichts mehr in mir war. Und ich wusste: 'Jetzt gibt es keine Vergebung mehr, jetzt kommst du in die Hölle!'» Am nächsten Morgen beschloss er, sein Leben zu beenden. Doch auf der Arbeit geschah etwas seltsames. «Ich hatte dieses Bild im Kopf. Es war das Verrückteste überhaupt: Es war Jesus!» Mit einem Mal kam Hoffnung in ihm auf: Gab es vielleicht doch noch eine Chance? Denn selbst wenn er bei Gott nicht mehr Wert als Dreck hätte, so wäre das doch besser als die Hölle…
«Ich brauche ein neues Leben!»
Sobald er zuhause war, suchte er im Internet nach Bibelversen, mit denen er sich von Satan abwenden könnte. «Ich begann, diese Verse laut auszusprechen, einer davon aus Lukas, Kapitel 10, Vers 19: 'Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.' Ich nahm all meine Tarot-Karten, meinen Weihrauch, die Hexenbücher, brachte sie aus dem Haus und warf sie weg. Dann fiel ich draussen auf die Knie und betete: 'Gott, ich weiss, dass ich keine Vergebung verdient habe. Aber wenn du mir vergeben willst, dann bitte ich dich darum. Ich brauche Hilfe, ich brauche ein neues Leben!'»
Wieder im Haus, hatte sich die Atmosphäre völlig verändert. «Ich dachte: 'Das ist so anders, es ist nicht mehr schwer, nicht mehr depressiv…'» Plötzlich verspürte er Hoffnung und Freude auf die Zukunft. Er berichtet, dass er sofort frei von all seinen Abhängigkeiten war und von der Depression geheilt. Und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich geliebt. «Ich spürte diese Liebe und die Freude von Gott. Ich war akzeptiert, so etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Es erfüllte mich (…) und ich wusste, dass ich ein neuer Mensch geworden war.»
Heute ist Samuel verheiratet und arbeitet als Jugendpastor in einer Gemeinde. Zudem leitet er ein Wohnheim für Männer, die ihre Abhängigkeiten hinter sich lassen möchten. «Ich danke Gott einfach für alles, was er in meinem Leben gemacht hat…», freut er sich. «Es ist egal, wie weit entfernt du von Gott bist, wie weit du mit dem Teufel gegangen bist oder wie sehr du dich ihm hingegeben hast – du kannst immer zu Jesus zurückkommen. Wenn ich gerettet werden und Gott mir vergeben konnte, dann kann er jedem vergeben!»
Zum Thema:
«Teufel war mein Freund»: Ein Ex-Satanist packt aus
«Bedingungslose Liebe»: Südafrika: Führender Satanist von Jesus «überwältigt»
«Ich fühle mich heil»: Ex-Satanist erzählt, wie Gott sein Leben veränderte
Datum: 05.09.2022
Autor: Michelle Wilson / Rebekka Schmidt
Quelle: CBN / Übersetzt und bearbeitet: Livenet