«Das Unbekannte hat mich fasziniert!»
In der Autobiografie «Lichtfängerin» (fontis, hier zu bestellen im Livenet-Shop) beschreibt Zoë Bee (65) ihre Lebensgeschichte. Es ist eine jahrzehntelange Berg- und Talfahrt. In der zweiten Lebenshälfte fand sie endlich den gesuchten Frieden. Von einer Seite, die sie bis dahin mehr als ablehnte.
Übergriffe in der Kindheit
«Bei uns zu Hause herrschte immer eine gespannte Atmosphäre», erzählt Zoë Bee, die heute in Grüningen ZH lebt. «Jede Note unter einer Sechs genügte nicht.» Sie ist im Kanton Bern aufgewachsen und litt unter ihrem jähzornigen, gewalttätigen Vater.
Als Kind flüchtete sie deshalb in die Märchenwelt und empfand deren unsichtbare Welt als real. «Schon meine Mutter hatte sich als Kind mit Tischerücken die Zeit vertrieben, sie war medial begabt», sagt sie. Dieses «Talent» erbte Zoë. Sie konnte ihren Körper verlassen, wenn sie sich vor überwältigenden Eindrücken oder Erlebnissen schützen musste. Für sie war das normal, denn immer wieder wurde sie von einem Nachbarn missbraucht. Als sie ihren Eltern vom Missbrauch erzählte, glaubten diese ihr nicht. Als sie ihn schliesslich anzeigte, gab er die Übergriffe sofort zu, wurde verurteilt und kam ins Gefängnis. Doch da war auch eine Grossmutter, die treu für ihre Familie betete.
Gespür für Unsichtbares
Zoë war ein rebellischer Teenager. Um möglichst weit wegzukommen von ihrer Familie, absolvierte sie im Toggenburg eine Lehre als Textildesignerin. Sie war sehr begabt darin, Unsichtbares wahrzunehmen. Gerne wäre sie selber auch in diesem Bereich Beraterin geworden. Doch dazu reichte ihr Selbstwertgefühl nicht aus. Je mehr sie jedoch die verschiedenen Methoden kennenlernte und darin erfolgreich war, desto mehr fühlte sie sich einer Elite zugehörig. Sie hatte viel Zeit, Geld und Aufwand in sich selbst investiert. «Und damit wuchsen Stolz und Arroganz», bekennt sie heute.
Zusammenbruch
Zoë vertiefte sich immer mehr in den Umgang mit Geistwesen und Ritualen. Gleichzeitig fühlte sie sich getrieben, kam nie zur Ruhe, suchte immer nach innerem Frieden. Sie wurde von Albträumen und Todessehnsucht geplagt. Zudem sah sie immer häufiger Fratzengesichter und Dämonen bei Mitmenschen. Dies geschah ohne ihr Dazutun und ängstigte sie. Und dann erlitt sie am Karfreitag 2011 einen Herzkrampf. In ihrer Angst schrie sie zu Gott: «Wenn es dich gibt, dann rette mich oder lass mich sterben!» Kurze Zeit später beruhigte sich ihr Herz und ein Arzt bestätigte, dass es organisch in Ordnung war. Stress könne solche Symptome auslösen.
Veränderung?
Als sie bei einer befreundeten Fotografin neue Bilder von sich machen lassen wollte, erzählte ihr diese, sie sei Jesus-Nachfolgerin geworden. «Niemand anders stillt den Lebensdurst so wie er!», begründete sie diese Veränderung. Das wollte Zoë auch erleben. Sie besuchte mit der Freundin einen Gottesdienst. «Nach einer Weile fühlte ich mich eingehüllt in eine Wolke von Liebe. Ich fühlte mich geliebt wie nie zuvor!», beschreibt die Farb- und Stilberaterin ihr eigenes Erleben.
Ihr Herz wurde weich, sie wollte mehr über den christlichen Glauben erfahren und besuchte einen Alphalivekurs. Sie war kritisch, hörte zu, diskutierte. Gott dulde keine anderen Götter neben sich, erklärte man ihr. Der Widersacher erscheine manchmal als Lichtengel. Zoë war wie elektrisiert – genau damit arbeiteten ja ihre esoterischen Freunde und sie! Aber sie wollte nicht wählen zwischen Jesus und ihren Kristallen, Traumfängern, den Drachen- und Buddha-Figuren. Sie wollte beides. Und doch fragte sie sich, ob sie sich vielleicht geirrt hatte.
Befreiung durch den Glauben an Jesus
In der Kleingruppe sprach sie ihre Zweifel aus und wurde aufgefordert, Jesus selbst um Befreiung zu bitten. Zum ersten Mal betete sie laut für sich. Sie spürte, wie etwas von ihr abfiel. Zu Hause begann sie aufzuräumen, sich von Dingen ihres «alten Lebens» zu trennen. Ein neuer Geist sollte Einzug halten. Im Lauf der Wochen warf sie Kristallsammlungen, Heilsteine, Federn, Räuchermischungen und die prallvollen Ausbildungsordner weg. Sie spürte, wie es heller und leichter wurde um sie. Am Alphakurs-Wochenende schenkte sie ihr Leben Jesus Christus. Ihr Mann beobachtete diesen neuen Trip. Doch ihre Veränderung führte schliesslich dazu, dass auch er Christ wurde.
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Datum: 14.05.2020
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: ideaSpektrum Schweiz