Meinungsäusserungsfreiheit siegt über Vandalismus
Am Samstag, 17. September fand zum siebten Mal der «Marsch fürs Läbe» statt, dieses Jahr zum ersten Mal in Bern. Rund 1'700 Personen nahmen am Anlass teil, der sich unter dem Motto «Lebenslang lebenswert!» für den Schutz des Lebens stark machte.
Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) zieht rückblickend ein gemischtes Fazit: Die Durchführung des Anlasses verlief friedlich, doch stimmen die Farbanschläge im Vorfeld und die nötige Polizeipräsenz am Anlass selbst nachdenklich.
Polizei verhinderte Eskalation
Wie bereits bei früheren Durchführungen war auch der diesjährige «Marsch fürs Läbe» nur unter starkem Polizeischutz möglich. «Wir haben einen Riesenaufwand, weil eine wachsende linksradikale Szene anderen ihre Meinungsfreiheit nicht zugesteht», bemängelte Beatrice Gall, Medienverantwortliche «Marsch fürs Läbe» Schweiz, gegenüber Medien. Der Anlass beschränkte sich auf den Bundesplatz, da nach vorgängigen Abklärungen mit der Polizei klargeworden war, dass bei einem Marsch durch die Stadt die Sicherheit der Teilnehmer nicht gewährleistet werden könnte. Während der Kundgebung am Samstagnachmittag sorgten dann Polizeikräfte dafür, dass es nicht zu Ausschreitungen der Gegendemonstranten kam.
Vandalismus gegen die Meinungsfreiheit
Diverse Farbanschläge in den Tagen vor der Kundgebung hatten für Aufsehen gesorgt. Beispielsweise wurden in Bern das Sekretariat der EVP und das Büro des ICF mit Farbe beworfen und mit Sprüchen besprayt. Auch die Garage des SEA-Präsidenten Wilf Gasser fiel einem Farbanschlag zum Opfer. «Unser Engagement für das Leben hat offensichtlich einen Preis», kommentierte Gasser den Anschlag auf Facebook. Trotz der vorgängigen Vandalenakte wurde der «Marsch fürs Läbe» unverändert durchgeführt.
Durchzogene Bilanz aus Sicht der SEA
Für die SEA ist der Anlass durchaus gelungen und die Stimme auf dem Bundesplatz wurde gehört, jedoch stellen sich Fragen bezüglich der Form zukünftiger Durchführungen. Generalsekretär Marc Jost zieht Bilanz: «Ich bin dankbar, dass es nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist. Die Störaktionen durch die illegale Gegendemo stimmen aber nachdenklich. Wer sich heute für Menschenwürde und Lebensrecht für alle einsetzt, soll offenbar von gewissen Mitbürgern mundtot gemacht werden.» Ob und wo 2017 wieder ein «Marsch fürs Läbe» stattfindet, ist noch nicht definitiv entschieden.
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Datum: 27.09.2016
Autor: Debby Blaser
Quelle: Schweizerische Evangelische Allianz SEA