Umfrage zeigt

Die Ehe für alle wäre in der Schweiz mehrheitsfähig

72 Prozent der Schweizer Bevölkerung befürworten eine Ehe für alle. Dies geht aus einer Umfrage des Verlagshauses Tamedia hervor (20. Dezember). Diese zeigt zudem eine grosse Skepsis gegenüber dem Islam und eine zunehmende Bedeutungslosigkeit von Religion.
Symbolbild «Ehe für alle»

45 Prozent der gut 17'000 befragten Personen befürworten eine Ehe für alle samt einem umfassenden Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Während 27 Prozent lediglich die Ehe für alle befürworten, lehnen 24 Prozent beides ab.

Die hohe Zustimmung von insgesamt 72 Prozent zur Ehe für alle geht laut «Tages-Anzeiger» (20. Dezember) durch alle Parteien hindurch, wobei die Zustimmung bei den Wählern linker Parteien grösser ist als bei SVP-Wählern.

Anzahl Muslime in der Schweiz wird überschätzt

Glaube und Religion spielen im Leben vieler Schweizer keine oder eine untergeordnete Rolle: Obschon knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent Ja- gegenüber 38 Prozent Nein-Stimmen) an eine höhere Macht glaubt, betet über die Hälfte (57 Prozent) nie, bei den unter 34-Jährigen sind es sogar 65 Prozent. Glaubensstätten wie Kirchen oder Moscheen wurden von mehr als der Hälfte (52 Prozent) im letzten Jahr nie besucht, von einem weiteren Drittel (34 Prozent) weniger als einmal pro Monat.

Auffallend an den Resultaten ist die Wahrnehmung des Islam: Gemäss der Volkszählung von 2015 betrug der Anteil muslimischer Gläubiger an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2015 5,1 Prozent. Die nun von Tamedia Befragten beziffern diesen Anteil laut Zeitung im Durchschnitt auf 17,2 Prozent. Dieses Phänomen zeige sich auch in anderen Ländern Europas. Laut den Politologen Lucas Leemann und Fabian Wasserfallen, welche die Themenbefragung durchgeführt haben, hängt dies damit zusammen, dass Muslime in der medialen Berichterstattung überrepräsentiert sind.

Zunahme der muslimischen Bevölkerung

Für 70 Prozent der Befragen wäre eine Zunahme des muslimischen Bevölkerungsanteils eindeutig (45 Prozent) oder eher (25 Prozent) problematisch. Dies gilt umso mehr, je älter die Befragten sind. Laut Zeitung stimmen 93 Prozent der SVP-Wähler dieser Antwort zu, doch auch bei den Wählern der Grünen und der Sozialdemokratischen Partei fänden 38 Prozent eine solche Zunahme problematisch.

Weitere Themen der Umfrage waren die Arbeitsplatzsicherheit, Digitalisierung, Umweltschutz, Mobilität, Zuwanderung, Europapolitik, Altersvorsorge und Sicherheit.

Für die Tamedia-Themenumfrage wurden am 5. und 6. Dezember 17'143 Personen online befragt. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Firma «Leewas» der beiden Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durchgeführt. Eine solche Themenumfrage wurde laut Zeitung erstmals durchgeführt und soll die Haltung der Schweizer Bevölkerung zu politischen und gesellschaftlichen Trends abbilden.

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Datum: 21.12.2017
Quelle: kath.ch

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