«Wenn Gott Menschen verändert, verändert sich die Gesellschaft»
wer ist Remar und was sind die Hauptaufgaben?
Paulo Oliveira: Remar ist eine christliche
Non-Profitorganisation, die weltweit in über 70 Ländern tätig ist. Wir möchten
so vielen randständigen Menschen wie möglich helfen und reagieren auf die
Probleme des jeweiligen Landes. In den schlimmsten Stadtvierteln von Südamerika,
Afrika, Asien und Westeuropa betreiben wir Gassenküchen, von denen Tausende
von Kindern und Müttern täglich Gebrauch machen. Dank
dieses Angebots bekommen auch Drogensüchtige, Gefangene und Aidskranke neue
Hoffnung. Für medizinische Hilfe sorgen Erste-Hilfe-Krankenhäuser und Entbindungsstationen von Remar. In vielen Schwellenländern und in der dritten
Welt haben wir Kinderheime eröffnet, bei denen Waisenkinder oder vom Staat
zugewiesene Kinder mit den unterschiedlichsten Problemen ein neues Zuhause
finden. Momentan beherbergen wir weltweit 6'180 Waisenkinder.
In der Schweiz führen wir drei Brockenhäuser in Wetzikon, Zürich und Basel. Dazu werden weitere Dienstleistungen in der freien Wirtschaft angeboten wie Abholungen, Entsorgungen, Lieferungen, Transporte, Umzüge, Räumungen und Endreinigungen. Der Erlös von diesen Angeboten deckt einen Teil der Kosten für die Betreuung der Suchtkranken. Das Konzept der Therapie sieht vor, dass die Betroffenen kontinental ausgetauscht werden, damit sie von ihrem gewohnten Umfeld wegkommen. In der Schweiz betreuen wir hauptsächlich Personen aus Italien, Spanien oder Portugal. Nach Abschluss der zweiten Stufe von insgesamt vier werden die Betroffenen wieder in die Gesellschaft integriert und betätigen sich bei den Dienstleistungen.
Sie setzen sich unter anderem für Flüchtlinge ein,
was genau tut Remar hierbei?
«Remar
S.O.S.» wird für Europa von der Schweiz aus koordiniert und ist in drei
Flüchtlingscamps in Griechenland vertreten. Dort helfen wir durch freiwillige
Mitarbeiter Tag für Tag tatkräftig mit, eine Struktur ins Chaos zu bringen. So
verteilen wir täglich drei Mahlzeiten für Tausende von Flüchtlingen und gestalten
jeden Tag ein Kinderprogramm, damit die vielen Kinder beschäftigt sind,
und die Camps werden gereinigt. Der tägliche Krankentransport in die
umliegenden Spitäler wird auch durch uns gewährleistet. Zudem verteilen wir Kleider
und Spielsachen. Eine Waschküche wurde eröffnet, damit die Flüchtlinge ihr
Wäsche waschen und trocken können. Die Vermittlung von den freiwilligen
Mitarbeitern läuft über unsere Basis im jeweiligen Land in gegenseitiger
Absprache.
Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Unsere
Aufgabe ist es, den Randständigen zu helfen. Als Randgruppen werden Menschen
verstanden, die aufgrund diverser Benachteiligungen nicht am üblichen Leben der
Gesellschaft teilnehmen können und deshalb «ausserhalb» der Gesellschaft leben
müssen. Sie sind von der Gesellschaft ausgegrenzt.
Welche Momente bewegen Sie besonders in Ihrer
Arbeit?
Die
Begegnungen mit den Randständigen bewegen mich sehr. Die individuellen
Geschichten zu hören, wie es dazu kam, sind sehr bewegend.
Gegründet wurde das Werk in Spanien – wie hat sich
Remar seit nun über 30 Jahren im Ursprungsland entwickelt?
Auch
nach über 30 Jahren passen wir uns an die jeweiligen Nöte in jedem Land an und
dies immer noch mit der gleichen Grundlage: mit der Beziehung zu Gott, die die
Menschen verändert und wenn sich die Menschen ändern, ändert sich die
Gesellschaft.
Zur Webseite:
Remar
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Datum: 15.06.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet