Koptischer Bischof: Gott hat eine Lösung für Ägypten
Im Vorfeld der Wahl eines neuen Präsidenten, für die das Datum noch nicht feststeht, stellte der koptische Bischof fest, dass es keine Alternative zur Versöhnung in Ägypten gebe. In der Vergangenheit hatten Angehörige religiöser Minderheiten, darunter koptische Christen, immer wieder unter gewalttätigen Übergriffen zu leiden. Schon bei einem Hearing vor dem Kongress in Washington im Dezember hatte Bischof Angaelos festgestellt, dass sich die Verfolgung religöser Minderheiten nicht nur «in phsyischen Angriffen zeigt, sondern auch in politischen Entscheidungen, was zur Folge hat, dass Bürger in ihrem Alltagsleben benachteiligt werden.» Es gebe noch viel zu tun, bevor das krisengeschüttelte Land zur Ruhe kommen könne.
Führung nötig
«Versöhnung muss gezielt durch eine pragmatische Leiterschaft geschehen, die die Menschen zusammenbringt», stellte Angaelos fest. «Wir brauchen Führer, die ein Gefühl der Einheit, Zusammengehörigkeit und Identität schaffen, sodass die Menschen sich nicht mehr auf ihre Religion konzentrieren, sondern den Ägypter im anderen sehen.»
Nicht nur religöse Probleme
Der Bischof zeigte auf, dass Ägypten nicht nur mit religiöser Spaltung kämpft; eine ganze Reihe anderer Faktoren trage zur Instabilität bei, darunter Armut, Analphabetismus und Arbeitslosigkeit, ein Niedergang westlicher Investitionen und die Geringschätzung der Frauen.
Er sei aber zuversichtlich, was die Zukunft seines Landes anbetrifft. «Wir alle sind in der Hand eines Gottes, der viel stärker ist als alle Unruhestifter. In seiner Gnade, Liebe und Fürsorge für die ganze Schöpfung hat er auch eine Lösung für Ägypten», schloss der Bischof.
Aufruf zum Gebet für die Wahlen
Der Armeechef, Feldmarschall Abdel Fattah al-Sissi, der bereits als Verteidigungsminister tätig war, hat seine Kandidatur für das Präsidentenamt bei den Wahlen 2014 erklärt. Christen hoffen auf einen friedlichen Übergang. Im Jahre 2013 wurden während der Woche, in der der ehemalige Präsident Mohammed Mursi abgesetzt wurde, mehr als 75 Kirchen angegriffen, geplündert, verbrannt und zerstört. Mounir Malaty, Pastor einer Baptistenkirche, bittet um Gebet für die bevorstehenden Wahlen. «Es ist an der Zeit, dass Gemeinden ausserhalb Ägyptens für uns beten, nur das ist unsere Chance.»
Datum: 24.03.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet