Moderner Zachäus?

Assad-Cousin: «Ich spende alle Gewinne»

Er gilt als Abzocker und Inbegriff der Korruption: Rami Makhlouf, Cousin von Syriens Präsident Assad. Wie der Tages-Anzeiger am 18. Juni 2011 berichtete,  kündigt er an, alle Gewinne seines Wirtschaftsimperiums für «gute Zwecke» und für die Armen zu spenden.
Rami Makhlouf

Ganz Syrien rätselt was hinter Rami Makhloufs (41) überraschender Ankündigung steckt. Etliche sehen darin einen Beleg, dass die Regierung nach drei Monaten des Protests unter Zugzwang steht. Denn Makhlouf versprach nicht weniger, als dass er alle Gewinne für Arme sowie für Entwicklungsprojekte spenden wolle. Er wolle fortan die Wirtschaft fördern und Arbeitsplätze schaffen. Gemäss andern Quellen will er sogar seine Anteile am Telekomunternehmen Syriatel verkaufen und den Erlös den Armen und Angehörigen von Opfern der Proteste schenken. Dem Cousin von Präsident Assad gehört auch eine Fluglinie sowie ein Bauunternehmen.

«Mutter Rami Teresa»

Wie kein anderer steht Makhlouf in Syrien für den Filz zwischen Politik und Wirtschaft. Laut der österreichischen Zeitung «Die Presse» konnte keine fremde Firma in Syrien ohne seine Zustimmung wirken, für die er sich fürstlich bezahlen liess. Nun aber erklärte er, er wolle nicht mehr länger eine Last für das Volk sein.

Ob Makhlouf auf wundersame Art und Weise eine Herzensveränderung durchlief oder die ironischen Macher der Facebook-Gruppe recht haben, die ihn als «Mutter Rami Teresa» verspotten, wird sich bald zeigen.

In guter Gesellschaft

Einen Wandel, wie ihn Makhlouf angekündigt hat, vollzog ein Mann aus dem heutigen Nachbarland Syriens vor 2000 Jahren. Für sein Wirtschaften in die eigene Tasche auf Kosten der armen Bevölkerung war der jüdische Zöllner Zachäus bei seinem eigenen Volk ebenso verhasst wie heute der Assad-Cousin.

Den Anstoss zu seinem Umdenken gab eine Begegnung mit Jesus von Nazareth. Zum Entsetzen des religiösen Etablissements kehrte Jesus sogar bei ihm ein. Die Begegnung hatte tiefgreifende Folgen. Zachäus krempelte sein Leben um und versprach, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben und alle vierfach zu entschädigen, die er betrogen hatte.

Jesus sprach ihm in der Folge das Heil zu und erklärte: «Ich bin gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.» Dokumentiert ist diese Geschichte in der Bibel, im Lukas-Evangelium, Kapitel 19, Verse 1 – 10.


Die Kraft, die eine solche Veränderung möglich macht, kann auch heute erfahren werden.

Minibuch zum Thema:
John Stott: Armut, Reichtum und einfacher Lebensstil

Datum: 22.06.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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