Pastor in Indien brutal ermordet
Abraham Topno (46), Pastor einer Pfingstgemeinde, wurde von 20-25 Bewaffneten aus einem Bus entführt; die vermummten Männer schlitzten seine Kehle auf und enthaupteten ihn, wie der Fahrer des Busses, der die Szene beobachten musste, der Familie berichtete. Die Leiche des Pastors wurde gefunden, der Kopf vom Körper getrennt; sein Auto war ausgebrannt. Maoisten haben offenbar die Verantwortung für die barbarische Tat übernommen, indem sie am Ort des Verbrechens einen Zettel mit der Aufschrift «Tod dem Polizeispitzel» hinterliessen. Seine Frau Huldah, mit der er 15 Jahre verheiratet war, brach zusammen und bat um Gebet. Die Leiche des Pastors wurde zur Autopsie überführt.
«Brennender Evangelist»
Pastor Nuas Mundu von der etwa 75 km entfernten Pfingstgemeinde in Murhu erklärte: «Wir wissen, dass Abraham ein feuriger Evangelist und ein Pioniermissionar war, und wir vermuten, dass Hindu-Extremisten hinter seiner Ermordung stecken. Maoisten töten jeden für Geld – wenn jemand sie zahlt, übernehmen sie den Job.» Die Gemeinde von Pastor Topno traf sich in Privathäusern. Das Hauptquartier der «Pentecostal Church of God» liegt in Itarsi im Bundesstaat Madya Pradesh.
Maoisten fürchten um Einfluss
Nach Ansicht von Shibu Thomas, Gründer des Hilfswerks «Persecution Relief», haben es die Maoisten in Indien allerdings selbst zunehmend auf Christen abgesehen. «Früher hatten die Christen Ruhe vor den Maoisten, aber in der letzten Zeit belästigen sie Gläubige in Jharkhand und den Wäldern von Ost Godavari», erklärte Thomas. Am 29. Juli 2016 hatten Guerillas der kommunistischen (maoistischen) Partei Indiens Pastor Yohan Marayya im Distrikt Ost-Godavari im Bundesstaat Andra Pradesh umgebracht. Eine Notiz nahe seiner Leiche warf ihm vor, «sehr nahe» der Polizei zu sein, Reichtum anzuhäufen und die Armen auszubeuten. Gemeindeleiter aus der Gegend erklärten gegenüber der Zeitung Morning Star, dass der wahre Grund der blühende Dienst von Pastor Marayya und seinen Brüdern in der Gegend sei, der eine Bedrohung für den Einfluss der Kommunisten darstelle.
Damit sind Christen im Osten Indiens von zwei Seiten her bedroht. Seit 2014, als der hinduistische Premier Narenda Modi in Indien die Macht übernahm, war der Ton seiner Partei, der nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP), gegenüber Andersgläubigen immer schärfer geworden, was Extremisten zu immer häufigeren Übergriffen gegen Christen, Pastoren und Kirchen ermutigt.
Indien hat auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors den 11. Platz der Länder inne, in denen Christen die meiste Verfolgung erfahren.
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Datum: 05.05.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Gospel Herald